Himmelstadt: Wege zum Wein

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Tourdaten:
Dauer: 1,5 Stunden
Länge: 4 Kilometer
Tourenart: Rundtour
Wegweisung: „H5"

Himmelstadt liegt 20 Kilometer nördlich von Würzburg, an beiden Ufern des Mains. Zwischen sonnenverwöhnten Weinbergen und weitläufigen Waldgebieten gelegen, ist der Weinort Ausgangspunkt für zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Hier lassen sich abwechslungsreiche Rad- und Wandertouren wunderbar mit einem historischen Dorfrundgang oder einem Besuch der Gartenanlagen an den Mainwiesen am linken Mainufer verbinden.

Weit über die unterfränkischen Grenzen hinaus ist der Weinort vielen auch als Weihnachtsdorf bekannt. Bereits 1928 wurden, aufgrund des „himmlischen“ Namens, Briefe an das Christkind nach Himmelstadt geschickt.

Geschichte erleben auf dem Historischen Dorfrundgang

Ich parke mein Auto in Himmelstadt an der Mainlände, auf einem der wenigen Wanderparkplätze. Hier auf dem Areal, auf dem auch der Main-Radweg vorbeiführt, befinden sich neben dem NaturSchauGarten, der erste Deutsche Philatelisten-Lehrpfad, ein Ökologischer Weinlehrpfad und ein uriger Biergarten, der bei schönem Wetter von Mai bis Ende Oktober geöffnet hat.

Der Weg zum NaturSchauGarten ist gesäumt von blühenden Wiesen, Schrebergärten und den Infotafeln des Philatelisten-Lehrpfads. In der Gartenanlage des Schaugartens, die jederzeit frei zugänglich ist, gibt es auf einer Fläche von rund 800 qm unzählige Anregungen für die Gestaltung des eigenen Gartens zu entdecken. Hier befinden sich heimische Stauden und Gehölze, ein Kräuter- und Nutzgarten, regionaltypische Obstbäume und viele interessante Informationstafeln.

Ich folge dem Main-Radweg, der an gemütlichen Wellenbänken, dem Ökologischen Weinlehrpfad und einem kleinen Bach vorbeiführt bis zum Biergarten. Hier biege ich in eine der Gassen ab und entdecke die ersten Schautafeln mit Informationen, die an geschichtsträchtigen Gebäuden angebracht wurden.

Auf meinem historischen Dorfrundgang komme ich an zahlreichen ehemaligen Betriebsstätten, sowie interessanten und bedeutenden Gebäuden in der Geschichte Himmelstadts vorbei.

Ich erreiche die Mainbrücke, über die man den rechtsseitig gelegenen Ortsteil von Himmelstadt erreicht. An der Brücke, neben der Pfarrkirche „St. Jakobus der Ältere“, steht ein ehemaliges Zollhäuschen. Darin befindet sich eine ganzjährig geöffnete Ausstellung über das Weihnachtspostamt, sowie einen historischen Postschalter von 1873.

Fun Fact:
Himmelstadt beheimatet im Rathaus seit über 30 Jahren, die einzige Bayerische Weihnachtspostfiliale. Zur Weihnachtszeit beantwortet hier ein Team aus ca. 40 Helferinnen und Helfern jährlich mehr als 80.000 Briefe aus aller Welt, die „An das Christkind - 97267 Himmelstadt“ gesendet werden.

Wege zum Wein

Ich laufe über die Mainbrücke, genieße dabei den herrlichen Blick auf die Schleusenanlage und folge der Straße bis zum Ortsende. Dort gehe ich das kurze Stück bis zur Bundesstraße B27, die ich überquere und auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Beschilderung „Maria an der Kelter“ folge.

Die Weinbergskapelle, die sich 300 Meter hinter einer Bauschutt-Recyclinganlage befindet, steht am Fuße der Weinlage „Himmelstadter Kelter“ und ist Ausgangspunkt von drei Rundwanderwegen. Im Innenraum der Kapelle ist der Abguss einer Rokoko-Hausfigur, Maria als Herzogin von Franken mit dem Heiligen Josef zur Linken und dem Apostel Petrus zur Rechten, zu sehen.

Der Rundwanderweg H5 „Himmelstadter Kelter“ führt über den zertifizierten Wanderweg „Wege zum Wein“ rund um die Weinlage „Himmelstadter Kelter“.

Ich folge der Wegbeschilderung und komme an der Versuchsweinbaufläche der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau vorbei, die hier u.a. mit einem Windrad Versuche zur Vermeidung von Frostschäden betreibt.

Immer wieder laden kleine Brotzeitbänke, die zwischen Weinbergen und Waldrand zu finden sind, zum verweilen, entspannen und die fantastische Aussicht genießen, ein.

Der schönste Ort für ein Genuss-Päuschen ist jedoch am Weinbergspavillon, der sich am höchsten Punkt des Rundwanderweges befindet. Hier genieße ich meine mitgebrachte Brotzeit und den fantastischen Panoramablick auf Himmelstadt, das Maintal, markante Muschelkalkfelsen und die Ruine Karlburg.

Neben dem Pavillon steht ein Bildnis aus Muschelkalk. Es zeigt die Arbeit des Winzers im Jahresverlauf: eine Hacke, eine Traube, einen Krug und eine Bibel mit der Sonne.

Fun Fact:
Himmelstadt zählt zu den ältesten Weinorten Frankens. Bereits im Mittelalter wurde hier Weinbau betrieben. So berichtet die Himmelstadter Chronik, dass dem Kloster Himmelspforten im Jahre 1233 ein Weinberg auf dem Giebelberg übereignet wurde. Hier an der „Kelter“ ist der Weinbau seit 1292 belegt. Die Hauptanbausorte ist der Müller-Thurgau, gefolgt von Bacchus, Silvaner, Scheurebe und Kerner. Seit einigen Jahren gedeihen hier auch hervorragende Rotweine. 

Wieder zurück an der Weinbergskapelle „Maria an der Kelter“ beschließe ich den Tag in Himmelstadt mit Fränkischen Bratwürsten und einem trockenen Silvaner ausklingen zu lassen.

Gastronomie & Unterkünfte in Himmelstadt

Gaststätte zur Brücke
Deutsche und Fränkische Spezialitäten

Ferienwohnung Weinscheune 
mit Fränkischer Weinstube 

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Der Weinlehrpfad in Veitshöchheim 
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