Ein Jahr im Weinberg: August

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Im August, wenn die Beeren zu Reifen beginnen, müssen die Winzer:innen ein besonderes Augenmerk auf deren Entwicklung legen. Nur gesunde, aromatische und reife Trauben liefern Most, aus dem später hochwertiger Wein entsteht.

Es wird daher jeder Rebstock noch einmal einzeln begutachtet. Gescheine, die sich erst spät entwickelt haben, oder einzelne Beeren bei besonders dichtbeerigen Trauben, werden entfernt. Die sogenannte „Grüne Lese“ findet ihren Abschluss.

All diese Maßnahmen dienen dazu, den Beeren ein Maximum an Nährstoffen und ideale Reifebedingungen zu bieten.

Zu diesen Bedingungen gehört auch die Pflege des Weinberg-Bodens und des Blattwerks. Durch das Auslichten der Blätterwand kommt mehr Sonnenlicht an die Trauben und Pilzerkrankungen können vermieden werden.

Für den Boden ist eine ausreichende Wasserversorgung wichtig. Hierbei können wild wachsende Pflanzen behilflich sein, denn sie lockern den Boden auf und lassen Wasser tiefer eindringen. Die Winzer:innen ziehen daher lediglich Pflanzen aus dem Boden, die dem Rebstock Nährstoffe entziehen.

Bei einigen Winzer:innen wird noch einmal gemulcht, um eine bessere Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Bei anderen Winzer:innen erfolgt im August eine letzte Behandlung des Weinbergs mit Pflanzenschutz, um einen Schädlingsbefall zu verhindern.

Die Beeren an den Trieben werden nun immer schwerer und der Rebstock benötigt weitere Unterstützung. Lose Verzweigungen und Triebe werden erneut am Drahtrahmen befestigt, um ein Abbrechen zu verhindern. Jeder Trieb hat hier seinen festen Platz. Die Winzer:innen legen großen Wert auf eine sinnvolle Gestaltung der Rebzeilen, entsprechend des gewählten Erziehungssystems.

Wenn die Weinbeeren zum Ende des Monats hin langsam weich werden, spielt das Wetter eine ganz wichtige Rolle. Jetzt sind warme Temperaturen, ausreichend Regen und möglichst kein Hagelschauer entscheidend für eine gesunde Ausreifung der Trauben.

Im August zeichnet sich schon deutlicher ab, was man vom neuen Jahrgang erwarten kann. Ein genauer Blick auf die Rebstöcke und die Beeren verrät, wie er sich entwickelt.

Ist der Monat vorüber, haben die Winzer:innen bereits einen festen Plan für die kommende Lese entworfen. Dieser beinhaltet nicht nur die Absprache hinsichtlich des Lesezeitpunkts, sondern auch eine Aufstellung und Einteilung der Helfer.

Gut vorbereitet können die Winzer:innen nun entspannt auf die Lese im September warten!

Marion und Konrad müssen ihre Trauben vor Vögeln schützen

Nicht nur Marion und Konrad Öchsner beobachten mit Begeisterung die reifenden Trauben. Die Beeren stehen auch auf dem Speisezettel von Tieren wie Amseln, Staren, Wespen, Feldmäusen und Wildschweinen.

Konrad erzählt mir, dass es vor allem Stare sind, die in Schwärmen von oben in die Weinberge einfliegen und die Trauben anpicken, was zu Fäulnis führt. Deshalb wollen sie Vogelschutznetze über ihre Rebzeilen spannen, damit die Vögel nicht an die Trauben rankommen.

Im Hof der Beiden in Leinach steht bereits ein kleiner Traktor, auf dessen Anhänger die Vogelschutznetze verladen wurden. Konrad fährt noch den Schmalspurschlepper aus der Scheune und lädt eine Drahtgitterpalette hinten auf.

Mittlerweile sind alle Freunde, Bekannte und Familienmitglieder eingetroffen, die bei der Bespannung der Weinberge mithelfen. Wir machen es uns auf den Anhängern gemütlich und dann fahren wir in die naheliegenden Weinberge.

An der Weinlage Leinacher Himmelberg angekommen, sollen zunächst die Rebzeilen mit dem Müller-Thurgau und dem Silvaner abgedeckt werden.

Während Konrad den Schmalspurschlepper mit der Gitterboxpalette an den Rand einer Rebzeile fährt, erzählt mir Marion, dass für die Ganzflächenbespannung nur blaue Netze mit einer Maschenweite von maximal 30 x 30 mm und einer Fadenmindeststärke von 1 mm verwendet werden dürfen.

Aus ihrer Weinbergshütte hat Konrad eine etwa 5 Meter lange Eisenstange geholt an deren Ende ein Durchlassring und eine sich drehende Trommel angeschweisst wurde. „Die Konstruktion ist Marke: Eigenbau“ erfahre ich von Konrad.

Einer der Helfer holt eines der ca. 70 Meter langen Vogelschutznetze vom Hänger des Traktors und packt es in die Gitterboxpalette. Zwei weitere Helfer platzieren die Eisenstange in der Gitterbox und Konrad fädelt das Vogelschutznetz durch den Durchlassring über die Trommel. Jetzt wird die Stange aufgerichtet und in der Gitterbox fixiert. Zwei Helfer nehmen das Ende des Netzes und ziehen es jeweils zur linken und rechten Seite des Schmalspurschleppers über zwei Rebzeilen.

Während Konrad langsam die Rebzeile hinabfährt, achten die Helfer auf beiden Seiten darauf, dass sich das Vogelschutznetz straff und windsicher über die Rebstöcke legt.

Marion verteilt inzwischen kleine Beutel mit Kunststoffklammern an die Helfer:innen, die damit neben und unter den abgedeckten Rebzeilen entlang laufen. Mit den Kunststoffklammern wird das Netz, zum Schutz der Vögel und Kleinsäuger, mit ca. 40 cm Abstand zum Boden hochgebunden und lose Enden in die Maschen eingehängt. Beim Gang unterhalb des Netzes suchen die Helfer:innen nach Schlupflöchern, die ebenfalls mit den Klammern geschlossen werden.

Nachdem alle Rebzeilen mit den Vogelschutznetzen abgedeckt sind, erzählt mir Konrad, dass bis zur Lese die eingenetzten Rebflächen regelmäßig kontrolliert werden. Dabei wird die Verspannung der Netze überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Erst unmittelbar vor der Lese werden die Netze wieder entfernt.

weinsortiment

Mein Käse-Wein-Match im August

Wieder zurück auf dem Hof, laden mich Marion und Konrad in ihren Weinkeller ein, um mit ihnen den 2021 gelesenen Zweigelt & Domina“ Rotwein zu verkosten. Er soll noch vor der Lese im September abgefüllt werden.

Konrad nimmt die Deckel von zwei Weintanks ab und ich erfahre, dass der Rotwein im ersten Tank trocken, und der im zweiten Tank halbtrocken ausgebaut wurde.

Beim halbtrockene Rotwein kann ich sehr deutlich die fruchtige Note erkennen. Ich rieche Kirschen und dunklen Beeren. Beim Trinken schmecke ich noch eine feine Würze und eine gut eingebundene Säure. Ein leckerer Tropfen!

Die trockene Variante ist ebenfalls sehr fruchtig und farbintensiv. Der Rotwein schmeckt ausbalanciert und vollmundig. Hier dominiert aber stärker die moderate Säure.

Der Zweigelt & Domina“ Rotwein steht für süffigen Trinkgenuss und harmoniert nicht nur mit einer großen Auswahl an würzigem Schnittkäse, sondern, halbtrocken ausgebaut, auch mit leichten mediterranen Gerichten.

Inspiriert von einem Foto das mir meine Schwester aus einem Portugiesischen Fischlokal geschickt hat, habe ich nach einem vergleichbares Rezept gesucht und gefunden!

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Gegrillter Lachs mit mediterranem Gemüse und kanarischen Kartoffeln

Zutaten für den gegrillten Lachs (für 4 Personen)
4 Lachsfilets a 150g 
1 rote Zwiebel
1 Zucchini
1 Tomate
2 Knoblauchzehen
8 getrocknete Tomaten
8 EL kaltgepresstes Olivenöl
1 Bund Basilikum
Salz und Pfeffer
Aluminiumfolie und Backpapier

Vorbereitung:

Die rote Zwiebel wird geschält, halbiert und in feine Scheiben geschnitten.

Die Zucchini waschen und großzügig von den Enden befreit. Danach längs halbieren und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden.

Die Tomate waschen, vom Strunk befreien und in kleine Würfel schneiden.

Den Knoblauch und die getrockneten Tomaten sehr fein hacken, zu den frischen Tomaten geben und mit 4 EL Olivenöl vermengen.

Den Basilikum kalt abspülen, trocken schütteln und in feine Streifen schneiden. Dann zur Tomatenmischung geben.

Das Lachsfilets von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen.

Zubereitung:

Auf die Arbeitsplatte legt ihr 4 Stück Alufolie nebeneinander und anschließend das Backpapier darauf.

Auf das Backpapier gebt ihr in die Mitte je 1 EL Olivenöl und verteilt die roten Zwiebelscheiben und die Zucchinischeiben darauf.

Das Lachsfilets legt ihr auf das Gemüse und verteilt die Tomatenmischung gleichmäßig auf dem Lachs. Anschließend alles noch mal mit Salz und Pfeffer würzen.

Nehmt die vier Spitzen jeder Alufolie oben zusammen und dreht sie so ein, dass jeweils ein geschlossenes Paket entsteht.

Die Lachspäckchen werden dann circa 12-14 Minuten bei nicht allzu starker Hitze gegrillt.

Die Kanarische Kartoffeln – Papas Arrugadas

Zutaten (für 4 Personen)
1 kg festkochende Kartoffeln (klein)
250g Meersalz (grob)
1 TL Jodsalz 

Die Kartoffeln in einen Topf geben und mit soviel Wasser auffüllen, bis sie gerade so vollständig bedeckt sind. Anschließend das Meersalz und Jodsalz zugeben.

Nach einer Garzeit von rund 20 Minuten mit geschlossenem Deckel, gießt Ihr das Wasser ab.

Um die Kartoffeln ausdampfen zu lassen, stellt Ihr den Topf ohne Deckel bei niedriger Temperatur zurück auf den Herd.

Damit die Kartoffeln gleichmäßig trocknen können, rüttelt ich gelegentlich leicht den Topf.

Nach einer kurzen Zeit bildet sich nach und nach eine feine Salzkruste und die Kartoffeln werden schrumpelig, wodurch Sie das typische Aussehen der Papas Arrugadas – der Kanarischen Kartoffeln erhalten.

Ich wünsche ich euch viele schöne Genussmomente und ein vergnügliches „schnabulieren“!

gerald_plessgott- auf dem schmalspurschlepper