Bloggerwandertag im Vorfeld des 32. Thüringer Wandertag in Kammerforst

bloggerwandertag

Nach einem traumhaft schönen Tag in der Kur- und Rosenstadt Bad Langensalza mit einem Abstecher „Mitten in den Urwald“ zum Baumkronenpfad im Naturpark Hainich, treffe ich mich heute mit Bloggern aus dem Netzwerk „Thüringen bloggt“ zu einem Bloggerwandertag in Kammerforst. Eingeladen hat uns der Welterberegion Wartburg Hainich e.V.. Denn hier in Kammerforst findet am 22. Juni 2024 der 32. Thüringer Wandertag statt.

Treffpunkt am Wanderparkplatz „Am Zollgarten“

Ich frühstücke im wunderschönen Panorama-Wintergarten des Waldgasthof „Hainich Haus“ in Kammerforst, in dem ich auch übernachtet habe. Während ich mir mein selbst zusammengestelltes 4-Früchte-Müsli vom reichhaltigen Frühstücksbuffet schmecken lasse, genieße ich die fantastische Aussicht über das Thüringer Becken, mit Blick zum Baumkronenpfad und dem Nationalpark Hainich.

Vom Waldgasthof „Hainich Haus“ sind es nur wenige Minuten mit dem Auto zum Wanderparkplatz „Am Zollgarten“.

Als ich gegen 10:00 Uhr dort ankomme, treffe ich bereits die ersten Teilnehmer, mit denen ich mich angeregt über den heutigen Tag austausche und den beeindruckenden Blick über das Thüringer Becken genieße.

Als das Team vom Welterberegion Wartburg Hainich e.V. alle Teilnehmer herzlich Willkommen heißt, sind mehr als 20 wanderbegeisterte Blogger, ein Wegewart, ein Ranger und Ariane Rettelbusch vom Waldgasthof „Hainich Haus“, anwesend.

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Aufteilung der Wandergruppen

Ariane Rettelbusch öffnet den Kofferraum ihres Kleintransporters und löst damit bei uns eine große Begeisterung aus. Der Kofferraum ist gefüllt mit zahlreichen kleinen Gläschen und Frischhalteboxen mit vielen leckeren Lebensmitteln aus denen wir unsere Lunchpakete zusammenstellen können.

Das Angebot reicht vom hausgemachten Birchermüsli, Dipgläser mit verschiedenen Gemüsesticks und hausgemachten Kräuterdip, Knackwürste, Käsewürfel, Brot, gekochte Eier und frisches Obst. Und als „heiße Überraschung“ bekommen wir eine frisch gekochte Bärlauchsuppe in unsere mitgebrachten Thermoskannen gefüllt.

Nachdem alle ihre Lunchboxen zusammengestellt haben, ergreift Wegewart Klaus Kubelka das Wort. Wir erfahren in der kurzen Ansprache viel Interessantes über die Arbeit der Ortsgruppe Hainich-Rennstieg und zu den Vorbereitungen für die Ausrichtung des 32. Thüringer Wandertags am 22. Juni 2024 in Kammerforst.

Tipp: Neben familienfreundlichen Wanderungen werden am Thüringer Wandertag auch einige geführte Touren angeboten. Auf insgesamt 13 Touren könnt ihr die Gegend rund um Kammerforst und den Nationalpark Hainich erkunden.

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Von Revierleiter Jens Wilhelm vom Nationalpark Hainich bekommen wir ein paar wichtige Informationen zu den zwei Wandertouren, die wir heute laufen wollen. Danach erfolgt die Aufteilen der Wandergruppen.

Wanderung 1: Betteleichenweg (geeignet für Erwachsene und Familien mit größeren Kindern)
Strecke: 9,7 KM - ca. 180 HM - mittelschwer - Laufzeit: 3 Std.

Wanderung 2: Hünenteichweg (Familientour mit kleineren Kindern)
Strecke: 5,3 km - ca. 78 HM - leicht - Laufzeit: 1,5 Std. (mit Kindern sicher länger)

Die Wandertour Betteleichenweg

Ich schließe mich Revierleiter Jens Wilhelm vom Nationalpark Hainich an, der die Wanderung „Betteleichenweg“ anführt.

Wir starten an der Einfahrt zum Wanderparkplatz, an dem sich neben drei Infotafeln mit Informationen zum Nationalpark Hainich auch Picknickbänke und ein Toilettenhäuschen befinden.

Der Weg verläuft am Waldrand an einer verbuschten Wiesenlandschaft entlang. Während wir das schöne Wetter und die herrliche Landschaft genießen, verrät uns Revierleiter Jens Wilhelm, dass wir heute die Wandertour „Betteleichenweg“ um etwa 2 Kilometer verkürzen, da der eigentliche Startpunkt in Kammerforst am Nationalparkzentrum ist und zum Wanderparkplatz „Am Zollgarten“ führt.

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Bereits nach wenigen Metern biegen wir in den Wald ab. Wir wandern auf einem schmalen Pfad durch ein Meer aus Bärlauch, der in voller Blüte steht und den Wald mit einem feinen Knoblauchduft erfüllt.

Nach dem kurzen Abstecher durch den leuchtend grünen Wald wandern wir weiter über die offene, verbuschte Wiesenlandschaft. Auf dem Weg über die Hochebene kommen wir an Ruhebänken und einem Picknickplatz vorbei. Wer hier eine Vesperpause macht, kann dabei den fantastischen Blick in den Nationalpark Hainich genießen.

Auf einem Schotterweg geht es hinein in die alten Buchenwälder des Hainich und wir erreichen einen weiteren Picknickplatz. Hier machen wir eine erste kleine Vesperpause und lassen uns das hausgemachte Müsli, das frische Obst und die leckeren Käsespieße schmecken.

Das Wahrzeichen des Nationalparks

Wir setzen unsere Wandertour fort und entdecken nach kurzer Zeit, etwas versteckt, eine „Eiserne Hand“ am Wegesrand. Der historische Wegweiser, der sich hier auf der alten Handelsroute befindet, sollte den Reisenden den Weg zeigen. Die eigenwillig gebogenen Finger des geschmiedeten Kunstwerkes weisen auf verschiedene Orte in und um den Hainich hin.

Ein paar Schritte weiter führt ein schmaler Pfad zum Ihlefelder Kreuz, dem ältesten Flurdenkmal im Hainich. Die verwitterte Gravur auf der Vorderseite zeigt wahrscheinlich eine Jagdszene. Man erkennt die Beine eines Mannes und dahinter die Pranken des Bären. In der Hand des Jägers befindet sich einen Spieß.

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Während wir bei unserem gemütlichen „nature walk“ darüber rätseln ob der abgebildete Jäger auf dem Ihlefelder Kreuz von dem Bären angesprungen und niedergeworfen wird, erreichen wir das Wahrzeichen des Nationalparks: die Betteleiche.

Die markante Stieleiche soll tausend Jahre alt sein. Ursprünglich soll ein Bildstock an der Eiche befestigt worden sein, der über die Jahre durch Fäulnis und Verwitterung den mannshohen Stammdurchgang verursacht hat.

Es gibt aber auch die Sage, dass früher Einheimische und Vorbeireisende Spenden und Bittzettel für die Mönche der Klause „Eilfelden“ hier niederlegten. Um die Gaben vor Unwetter zu schützen, schlugen die Mönche eine kastenförmige Vertiefung in den Stamm des Baumes. Durch fortschreitende Verwitterung und Wachstum erhielt die Eiche langsam ihre heutige beeindruckende Form.

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Knackwurst-Brotzeit und hausgemachte Bärlauchsuppe

Wir laufen weiter und werden von einem pferdegezogenen Planwagen, der auch Kremser genannt wird, überholt. Die Teilnehmer der Kremserfahrt treffen wir kurz darauf an der Schutzhütte Ihlefeld wieder. Sie haben dort, neben den bereits anwesenden Wanderern und E-Bike Fahrern ebenfalls eine Vesperpause geplant.

Auch wir haben schon wieder Hunger und machen es uns an den Holzbänken vor der Hütte gemütlich. Genüsslich verzehren wir unsere mitgebrachte Knackwurst-Brotzeit und die hausgemachte Bärlauchsuppe.

Fun Fact:
Die Schutzhütte Ihlefeld entstand auf dem Kellergewölbe eines Forsthauses des ehemaligen Dorfes Ihlefeld. Aufgrund der Errichtung des Truppenübungsplatzes Weberstedt, wurden 1964 die letzten Gebäude des Dorfes Ihlefeld abgerissen. Reste von Brunnen und Mauern sind heute noch in der Wüstung Ihelefeld zu finden.

Nachdem wir die regionalen Leckereien unserer mitgebrachten Lunchboxen verzehrt haben, setzen wir unser Rundwanderung fort.

Der Weg führt auf kleinen Pfaden, malerisch durch die alten Buchen und einem weiteren Meer aus blühendem Bärlauch stetig, bergab.

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Kurz darauf verlassen wir wieder den Buchenwald und laufen das letzte Stück zwischen Wiesen und Wald zurück zum Wanderparkplatz „Am Zollgarten“.

Dort treffen wir fast zeitgleich mit den Teilnehmern der familienfreundlichen Wandertour „Hünenteichweg“ ein, die von Wegewart Klaus Kubelka geführt wurde.

Wir fahren zum Waldgasthof „Hainich Haus“, wo wir den Bloggerwandertag mit interessanten Gesprächen, viel Kaffee und einem großen Kuchen-Buffett mit hausgemachten Kuchen entspannt ausklingen lassen.

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Ein ganz großes Dankeschön!

Zum Schluß noch einmal ein ganz großes DANKESCHÖN an das Team vom Welterberegion Wartburg Hainich e.V., dem Wegewart Klaus Kubelka, Revierleiter Jens Wilhelm vom Nationalpark Hainich und Ariane Rettelbusch vom Waldgasthof „Hainich Haus“ für die fantastische Verpflegung!

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