Tourdaten:
Dauer: 2,0 Stunden
Länge: 7,5 Kilometer
Tourenart: Rundtour
Wegweisung: Goldgelbe Sandsteine auf braunem Hintergrund
Die Region rund um Schweinfurt ist reich an fränkischer Kulturgeschichte. Auf zahlreichen Wanderwegen gibt es neben prunkvollen Schlössern, alte Burgen und typisch fränkischen Weindörfern auch eine Vielzahl an Bildstöcken und Flurkreuzen zu entdecken.
Um etwas mehr über diese Kleindenkmäler zu erfahren, sind wir nach Egenhausen, einem Gemeindeteil des Marktes Werneck gefahren. Hier befindet sich das Fränkische Bildstockzentrum.
Auf Entdeckungsreise im Land der Bildstöcke
Das erst 2010 eröffnete Museum hat von Ostern bis Allerheiligen an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet und ist der perfekte Start für unsere Wandertour auf dem Steinhauerweg. Denn in Egenhausen wurden seit jeher Steine für den Bau von Häusern, Kirchen und Bildstöcken aus dem Boden geholt.
Wir sind beeindruckt von der modernen Dauerausstellung, die uns anschaulich, interaktiv und multimedial über die Kulturgeschichte der religiösen Kleinode informiert, die für die fränkische Landschaft so typischen sind.
Nachdem wir uns ausführlich mit dem Thema Bildstöcke auseinandergesetzt haben, freuen wir uns auf die „Marterli”, die aus Holz, Stein oder Mauerwerk gefertigt werden und Zeichen der Dankbarkeit für überstandene Gefahren oder Seuchen sowie Erinnerung an Unglücksfälle sind.
Vom Fränkischen Bildstockzentrum laufen wir die St.-Johannes-Straße hinunter und kommen an der Sankt Johannes der Täufer Kirche vorbei. Die denkmalgeschütze Kirche mit ihrem prächtigen Baldachinaltar ist wohl eine der schönsten Spätrokoko-Kirchen Unterfrankens.
Auf dem Weg zum Ortsausgang werfen wir noch einen Blick in das SB-Lädla vom Bauernladen Smittfull. Wenn der Hofladen nicht geöffnet hat, kann man die leckeren regionalen Produkte hier rund um die Uhr kaufen.
Am Ortsende wechseln wir die Straßenseite und folgen der Wegbeschilderung, die auf einem Wiesenweg in den Teufelsgrund und anschließend im Zick-Zack durch die Felder führt.
An der Straße nach Schleerieth steht ein Bildstock mit Kreuzigungsrelief und direkt daneben eine bequeme Wellenbank. Hier am gekennzeichneten „LIEBLINGSPLATZ Oberes Werntal“ genießen wir den herrlichen Panoramablick, der von der Gemeinde Schonungen bis in die Haßberge reicht.
Tipp: Wer möchte kann hier einen Abstecher in Richtung Süden nach Schleerieth machen, um die historischen Kirchgaden rund um die Ortskirche zu besuchen, oder einem Spaziergang auf dem Obstpfad mit acht Erlebnisstationen rund um das Dorf.
Wir wandern auf einem dicht bewachsenen Wiesenweg am Waldrand entlang und erreichen einen weiteren Bildstock mit einem fein gearbeiteten Kreuzigungsrelief, der von zwei Rosenstöcken gerahmt ist.
Barocke Bildstockvielfalt am Wegesrand
Am Ende des Waldstücks Gollgarten überqueren wir die Hauptstraße die von Vasbühl nach Egenhausen führt. Hier befindet sich ein Kreuzschlepper und ein Sühnekreuz.
Wir folgen der Wegkennzeichnung und laufen an bunten Gemüsefeldern und Streuobstwiesen vorbei auf das Waldgebiet Brunnholz zu.
Im Wald führt ein schmaler Pfad hinunter zum Bauholzbrünnlein. Wir nutzen die Bank an dem kleinen Steg der über den Bach führt, für eine herrlich erfrischende Rast. Danach folgen wir der gut beschilderten Wegstrecke durch den Wald.
Vom Waldgebiet Brunnholz wandern wir auf einem leicht ansteigender Flurweg nach Egenhausen zurück. Der Weg verläuft an einem Heckenriegel entlang der Felder.
Am Steinberg, oberhalb von Egenhausen, treffen wir auf ein Flurkreuz, das von einer Linde flankiert wird. Der Steinberg war früher übrigens ein Steinbruch. Die Mulden und Senken, Terrassen und Hügelkuppen sind jetzt mit Obstbäumen, Haselnusssträuchern und Schlehenbüschen bewachsen.
Am höchsten Punkt der Steinbruchkante befindet sich eine kleine Mariengrotte.
Wir laufen nach Egenhausen hinunter und entdecken auf dem Weg zurück zum Fränkischen Bildstockzentrum noch zahlreiche Steinmetzarbeiten an Häusern und Toreinfahrten.
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