【Beitrag enthält Werbung】
Tourdaten: Dauer: 1,5 Stunden Länge: 4 Kilometer Tourenart: Ruinenrundweg Wegweisung: "Blaues Dreieck" und "Blaue Raute"
Der Landkreis Donau-Ries ist geprägt von weitläufigen Waldgebieten, kargen Heidelandschaften, Urstromtälern und unberührten Auenlandschaften. Von romantischen Städten, zahlreichen Burgen und Schlössern und einer naturbelassenen Küche, die Feinschmecker und Genießer auf eine kulinarische Entdeckungsreise einlädt.
Hier im Ries gibt es sowohl für Aktiv- und Individualurlauber, als auch für Kultur- und Genussurlauber, eine Vielzahl attraktiver Ausflugsziele zu entdecken.
Mein heutiger Ausflugstip ist etwas für Kultur- und Naturliebhaber: eine Spazierwanderung mit zwei Burgruinen, die an der Burgruine Niederhaus in der Nähe von Ederheim startet.
Von Nördlingen kommend, erreiche ich, nach etwa 20 Minuten Fahrzeit, den Wanderparkplatz an der Burgruine Niederhaus. Der Parkplatz befindet sich oberhalb der Wacholderheide „Hoher Stein“. Ich überquere die Verbindungsstraße, die nach Hürnheim führt und folge der Streckenkennzeichnung „Blaues Dreieck“ zur Ruine, die weit sichtbar auf dem westlichen Ende eines felsigen Höhenzuges über dem Tal des Forellenbaches thront.
Bevor ich die Burgruine betrete, laufe ich noch ein Stück über den Bergrücken zu einem Aussichtspunkt von dem ich das ganze Tal überblicken kann. Hier genieße ich auf einem Ruhebänkle die fantastische Aussicht.
Auf dem Rückweg zur Burgruine entdecke ich die ersten blühenden Küchenschellen. Ich überquere eine moderne Brücke, die über einen auffallend tiefen Burggraben führt und gelange an die Außenmauer der ehemaligen Stammburg der Edelherren von Hürnheim. Dort laufe ich an einem unbewohnten Hauptturm, dem sogenannten Bergfried vorbei und steige nach wenigen Metern durch einen schmalen Durchlass in der Mauer in den Innenbereich der mittelalterlichen Burg. Hier befindet sich das dreigeschossige Wohngebäude, auch Palas genannt. Der große Saal, der zahlreiche Fensteröffnungen besitzt, wurde damals als Wohn- und Gesellschaftsraum sowie für alle anderen wichtigen Dinge des täglichen Lebens genutzt.
Durch einen Durchgang, hinter dem sich einstmals eine innere Zugbrücke befand, gelange ich in den Inneren Hof. Dort erinnert eine Gedenktafel an Friedrich von Hürnheim, der 1268 zusammen mit dem jungen König Konradin von Hohenstaufen in Neapel enthauptet wurde.
Am Ende des Inneren Hofs befinden sich noch Reste eines kleinen Torhauses, das früher den Zutritt zum sogenannten Hinteren Haus ermöglichte, dessen Ruinenreste sich anschließen.
Ich verlasse die Burg durch einen weiteren Mauerspalt und laufe auf einem schmalen Wiesenpfad, der an einem acht Meter hohen Wasserturm vorbeiführt, ins Tal.
Am Forellenbach, an dem sich auch eine neu angelegte Tümpeltränke befindet, folge ich der Streckenmarkierung über eine kleine Brücke zum Wald. Dort wandere ich, dem Bachlauf folgend am Waldrand entlang. Dabei habe ich einen fantastischen Blick auf die Ruine Niederhaus und die Wacholderheide, die entlang des Höhenzuges zu sehen ist.
Neben den Wacholderbüschen stehen auf der Heide noch alte Weidbäume, in deren Schatten die Schafe und Ziegen, die hier im Sommer die aufkommenden Sträucher zurückbeißen, in der Mittagshitze liegen.
Fun Fact: Im Mauerwerk der Ruine Niederhaus siedeln Farne und einige gefährdete Blütenpflanzen wie der Färberwald. Die Ruine ist auch Brutplatz für seltene Greife und Eulen.
Von der Ruine Niederhaus zur Ruine Hochhaus
Nachdem die Ruine Niederhaus aus meinem Sichtfeld verschwunden ist, biegt der Weg nach rechts ab und ich wandere dem vollständig bewaldeten Hochhauser Berg hinauf.
Nach einem steilen Anstieg folge ich der Streckenbeschilderung „Blaue Raute“, die mich auf einem idyllischen Waldweg zur Ruine Hochhaus führt.
Die stark einsturzgefährdete Burgruine liegt innerhalb einer großflächigen Wallanlage mit umfangreichen Abschnittsbefestigungen verschiedener Epochen.
Hinter der alten Ringmauer erheben sich die wenigen Reste eines barocken, vierflügeligen Schlossbaues. Der am besten erhaltene Teil des ehemaligen Schlossbaues ist der schlanke Eckturm, dem ein niedriger, länglicher Geschützturm vorgelagert ist.
Vor den geringen Schlossresten liegt der dreigeschossig erhaltene alte Palas mit seinen großen Fensteröffnungen.
Am Schild „Achtung Steinschlag – Absturzgefahr – Betreten verboten“ führt ein schmaler Trampelpfad wieder hinaus aus der Burgruine.
Ich folge dem Pfad hinunter ins Tal bis zum Waldrand und biege kurz vor dem Feldweg nach rechts ab. Hier wandere ich, der Streckenführung „Blaue Raute“ folgend, am Forellenbach entlang durch den Wald bis zum Sägewerk.
An der kleinen Brücke unterhalb der Ruine Niederhaus überquere ich wieder den Forellenbach und laufe linkerhand zur Verbindungsstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beginnt die Wacholderheide „Hoher Stein“. Auf einem schmalen Pfad laufe ich die Heide hinauf, zurück zum Wanderparkplatz.
Ausflugsziele in der Nähe
NÖRDLINGEN
Nördlingen liegt an der Romantischen Straße und ist von Deutschlands einziger vollständig erhaltenen und rundum begehbaren Stadtmauer umgeben. Ein Spaziergang auf der 2,7 Kilometer langen Wehranlage bietet einen wunderschönen Ausblick auf die mittelalterlichen Gassen. Die romantische Altstadt mit dem mittelalterlichen Stadtkern, dem Gerberviertel und dem historischen Marktplatz ist wohl einzigartig auf der Welt. Vom „Daniel“, dem Glockenturm von St. Georg hat man einen herrlichen Rundblick über die Stadt und das Ries – einen vor rund 14,5 Millionen Jahren entstandenen Meteoritenkrater. Bis heute ruft der Türmer auf dem „Daniel“ das ganze Jahr hindurch seinen Wächterruf „So G’sell so“ über die Stadt.
DIE OFNETHÖLEN UND DIE „VILLA RUSTICA“ AM RIEGELBERG
Am Riesrand südwestlich von Nördlingen liegt der Riegelberg, der auch „Himmelreich“ genannt wird. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der fantastischen Aussicht ins Ries. Der Riegelberg, der zu den hundert schönsten Geotopen Bayerns zählt, hält auch viele geologische, archäologischen und biologische Besonderheiten bereit: der Steinbruch Fuchsloch mit seinem dichten Baum- und Pflanzenteppich, die Ofnethöhlen mit Relikten der steinzeitlichen Besiedelung und die Grundmauern eines römischen Gutshofes, der „villa rusrica“ am Fuß des Berges.