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Wer 2018 in Würzburg auf der Landesgartenschau am Hubland war, der erinnert sich bestimmt an das Belvedere. Es war das Aussichtsbauwerk das während der LGS 2018 als Höhepunkt des „Belt-Walk“ angekündigt wurde und eine Art Brücke darstellte, von deren Dach man eine herrliche Aussicht über die Parklandschaft bis zur Festung Marienberg hatte.
Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen. Und weil ich beim Entrümpeln zu Hause den alten Geländeplan der LGS 2018 entdeckt habe, bekomme ich Lust einen Ausflug ins Hubland zu unternehmen.
Mit dem Geländeplan über den Belt-Walk
Es wird nicht mein erster Besuch seit der Landesgartenschau. Mitte Juli fanden im Rahmen des Würzburger Kulturpicknick drei Wochen lang jeden Abend Konzerte auf dem Westlichen Wiesenpark statt. Die Würzburger Kulturszene zeigte ihren musikalischen Facettenreichtum und ich besuchte mit Freunden den Eröffnungsabend an dem uns das Philharmonische Orchester Würzburg mit einer Hommage an die Wiener Lebenslust begeisterte.
Am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen, als ich direkt am Belvedere parke. Ich werfe einen Blick auf den Geländeplan und starte meinen „Natur-Walk“ am Bistro am Belvedere. Das Bistro wurde erst vor wenigen Wochen, durch den Wohlfahrtsverband AWO wieder neu eröffnet. Das als Inklusionsbetrieb geführte Café beschäftigt Menschen mit Behinderung die an der Theke, im Service oder bei der Zubereitung der angelieferten Speisen eingesetzt werden. Ich finde das toll und plane einen Besuch am Ende meiner Tour ein.
Vom Belvedere bis zu den neuen Wohnanlagen, ist noch immer der Prärie-Garten. Hier schlendere ich eine ganze Weile durch die blühende Anlage und genieße die floralen Kompositionen.
Zurück am Laufweg, entlang des östlichen Wiesenparks, entdecke ich die erste der 15 orangefarbenen Geschichtsstelen und erfahre etwas über Elly Beinhorn, der bekanntesten Schülerin der Fliegerschule, die 1929 im Alter von 22 Jahren nach Würzburg kam.
Während ich weiter Richtung Hublandplatz laufe, erkenne ich die Blumenhalle, die früher einmal ein Flugzeughangar war. Hier fanden monatlich wechselnde Blumen-Schauen mit floristischen Besonderheiten und den neuesten Trends aus der Welt der Blumen statt.
Gegenüber ist das Gründerzentrum. Hier biege ich nach rechts ab und komme zu den Spielwelten: ein Spielplatz der besonderen Art, mit einem Riesenceratit zum Klettern und Rutschen und anderen Spielgeräten in Form von Fossilien, Schnecken und Muscheln.
Direkt darüber ist die Gartenoase in deren Mitte ein paar Liegebänke stehen die mich zum Verweilen einladen, was ich natürlich prompt annehme und es mir inmitten der Hopfenblüten gemütlich mache. Während ein kleiner Wasserbrunnen, der in der Nähe steht, rhythmisch plätschert erinnere ich mich an die ehemalige Shopping-Mall, die von Graffiti-Künstlern aus Würzburg kunstvoll besprüht wurde.
Bis hierhin war mir das Gelände vertraut gewesen. Nur an den kleinen Waldweg hinter der Gartenoase kann ich mich nicht mehr erinnern. Neugierig folge ich dem Pfad und entdecke einen weiteren Spielplatz: den „Schäfchenspielplatz“. Das Kind in mir ist begeistert!
Vom letzten Luftschiff zu den Klimawelten
Über einen mit kleinen Rindenspänen ausgelegten Pfad komme ich wieder zurück zur Gartenoase. Von hier aus laufe ich an einem freien Platz vorbei an dem vor zwei Jahren die Zukunftsgärten waren. Hier haben mich die Tiny House-Projekte am meisten beeindruckt, weil sie ein nachhaltiges Wohnen auf engstem Raum ermöglichen.
Das bringt mich auf die Idee einmal nach Hausen, das nur einige Kilometer von Würzburg entfernt liegt, zu fahren und Bertas Garten zu besuchen. Dort hat Daniel Heuler ein fränkisches Tiny House gebaut das man für ein Wochenende, zum Entspannen und um den stressigen Alltag hinter sich zu lassen, buchen kann.
Am Westlichen Wiesenpark hole ich mir im Eiscafé Da Claudio zwei Kugeln Haselnuss-Eis und laufe damit am Kunstobjekt „Das letzte Luftschiff“ vorbei Richtung Klimawelten. Auf dem Weg dorthin bestaune ich die für mich immer noch sehr futuristisch designten Spiel- und Freizeitsportgeräte wie den Spieltower, die Seilrutsche oder die Trampoline.
An der Freilichttribüne „Alter Park“, an der das Kulturpicknick stattfand, steht aktuell die Kulisse für ein Theaterstück das vom Theater Chambinzky aufgeführt wird. Hier würde ich mir wünschen, dass diese Spielstätte auch in den kommenden Jahren noch für Open Air Kulturveranstaltungen genutzt werden kann.
Am ZAE, dem Zentrum für Angewandte Energieforschung ist von den Klimawelten noch das Klimawäldchen, die Klimaforschungsstation und eine Smartflower – ein All-In-One Solarsystem geblieben. Das Klimawäldchen hätte ich ohne Plan gar nicht bemerkt. Erst als ich auf die unscheinbar wirkenden Baumgruppen zulief habe ich die kleinen Info-Tafeln entdeckt.
Auf dem Rückweg bleibe ich kurz im Schatten der ökumenischen Wegkapelle Trinitatis stehen und trage noch einmal Sonnencreme auf mein Gesicht auf. Dann schlendere ich durch den Alten Park am Rottendorfer Tor, der mit seinen schattenspendenden Bäumen und den traumhaft schönen Blumen-Inseln zum verweilen einlädt.
Beim verlassen des Parks sehe ich ein Pärchen auf einer Picknickdecke sitzen und denke mir: was für eine wundervolle Idee! Dazu hätte ich auch mal wieder Lust! Und Lust hätte ich auch, meine Füße in das große Wasserbecken zu halten. Doch leider ist das leckgeschlagene Becken noch immer trocken und wartet auf seine Sanierung.
Ich sehe bereits wieder das Belvedere und erinnere mich an die Preistafel mit dem Hinweis „Verschiedene Kuchen“. Ich laufe den Östlichen Wiesenpark zurück, vorbei an den Tischtennisplatten und den Spielfeldern für Streetball und Basketball und sinke ein wenig ermüdet auf einen der im Schatten liegenden Stühle im Außenbereich des Belvedere.
Glücklich und zufrieden über einen schönen und entspannten Tag, lasse ich mir ein Stück Mohnstreuselkuchen mit einem Cappuccino schmecken. Während mein Blick über den Östlichen Wiesenpark schweift nehme ich noch einmal den Geländeplan zur Hand und erinnere mich an die lebensgroßen Tonfiguren von Hilde Würtheim. Ihre „Menschen“ säumten den „Belt-Walk“ und zeigten diese in unterschiedlichen Alltagssituationen. Schade, dass sie nicht geblieben sind….
Was aber geblieben ist, ist ein Naherholungsgebiet für alle Generationen mit Spiel-, Sport und Ruhemöglichkeiten. Für mich ein Grund immer wieder einmal hierher zu kommen.
Vielleicht beim nächsten Mal mit Freunden mit denen man nach dem entspannten „Belt-Walk“ den weiteren Abend bei einem leckeren Cocktail im Bistro Belvedere einleitet, anschließenden zu griechischen Köstlichkeiten ins naheliegende Restaurant Hubland fährt oder eine kulturelle Veranstaltung in der Alten Feuerwehr in Gerbrunn besucht.
Die Landesgartenschau 2018 stand unter dem Motto „Wo die Ideen wachsen“ und ich finde, das kann man heute noch spüren!