Genusswandern im Werntal: von Eußenheim nach Gössenheim

genusswandern_gössenheim

【Beitrag enthält Werbung】

Tourdaten:
Dauer: 4:55 Stunden
Länge: 14,5 Kilometer
Tourenart: Genuss-Rundtour

Wenn ich wandern gehe, freue ich mich darauf die Natur zu erkunden und mit allen Sinnen zu genießen. Genusswandern ist für mich eine wohltuende Auszeit, in der ich die Landschaft mit ihren abwechslungsreichen Formen und Farben bewusst erwandere. Dabei fühle ich die Natur, genieße die tollen Ausblicke, entdecke kulturelle Schätze und schmecke die Region. Denn auch die kulinarischen Genüsse dürfen nicht zu kurz kommen.

Das Gebiet der ILE MainWerntal liegt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart zwischen Würzburg und Schweinfurt. Hier in diesem wunderschönen Tal schlängelt sich die Wern gemächlich durch hügelige Wiesenflächen, naturbelassene Auen und entlang malerischer Wander- und Radwege.

Entlang des kleinen Flüsschens finden sich in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten seltene Pflanzen und Tierarten. In den typischen fränkischen Dörfern gibt es romantische Schlösser und Burgen zu entdecken, sowie viele Landwirte, Brenner und Winzer die ihre Produkte direkt ab Hof vermarkten.

Ich freue mich darauf, das Land und die Leute im Gebiet der ILE MainWerntal zu erleben und beginne meine Entdeckungsreise mit einer Genusswanderung von Eußenheim, über Aschfeld nach Gössenheim. Und bestimmt wird am Ende der Tour mein Rucksack mit leckeren regionalen Produkten für eine herzhafte Brotzeit gefüllt sein!

Genussmomente in Eußenheim

In Eußenheim angekommen, parke ich am Winzerhof der Winzerfamilie Jonas, der am Ortsrand, direkt am Wernradweg liegt. Ich treffe Gerda Jonas, die gerade von den Wohnmobilstellplätzen am Winzerhof auf dem Weg zur hofeigenen Vinothek „Weinzimmer“ ist. Gerne lasse mich von Ihr auf ein kleines Gläschen Silvaner in die Vinothek einladen, in der auch regelmäßig Weinproben stattfinden. Bei einer sehr angenehmen Unterhaltung erfahre ich viel Wissenswertes über die Charakteristik des Weines, der die landschaftstypischen Aromen Rund um die Weinberge vereint.

Vom Winzerhof Jonas laufe ich zur Hauptstraße. Dort steht die Sankt Vituskapelle, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Im Inneren zeigt der Hochaltar den Schutzpatron St. Vitus und die vierzehn Nothelfer. In diesem Altar sind auch die Reliquien des sizilianischen Märtyrers St. Vitus aufbewahrt.

Ich folge der Hauptstraße und riskiere im Innenhof vom Weingut Keller einen Blick in die Vinothek. Dort treffe ich Ludwig Keller, der sich über meinen Besuch freut und mir in den Räumlichkeiten, in denen auch die Weinverkostungen stattfinden, von seinen neuesten Weinkreationen, vom Karschter Flaak, dem Weinfest der Flaak-Winzer und seinem WEINsafe in den Weinbergen erzählt.

Beim WEINsafe handelt es sich übrigens um einen Bodensafe, der in den Weinbergen des Weinguts versenkt wurde und den man bei ihm buchen kann. Gefüllt ist der Safe mit verschiedenen Weinen, Wasser und Gläser, so dass man beim Wandern einen frisch gekühlten Wein in den Weinbergen genießen kann.

Vom Weingut Keller laufe ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinauf zur Katholischen Pfarrkirche Sankt Marcellinus und Petrus. Mit ihrer erhabenen Lage auf dem Kirchberg, ist die Kirche schon von weitem zu sehen und prägt das Ortsbild von Eußenheim.

Zurück an der Hauptstraße laufe ich zum Ortsausgang Richtung Gössenheim. Dort biege ich, nach der Eisenbahnbrücke, nach rechts auf einen Feldweg ab und wandere an Getreidefeldern vorbei, den Berg hinauf zum Wanderparkplatz in den Weinbergen.

Hier am Wanderparkplatz, unterhalb der Weinlage „Eußenheimer First“, starten die Wanderspazierwege „Frühmesserweg“ und der Eußenheimer Wein- und Gesundheitsweg „Zum Wohl“.

Ich folge dem Wein- und Gesundheitsweg und umrunde dabei die Weinlage „Eußenheimer First“ gegen den Uhrzeigersinn. Der Weg entlang der Rebstöcke ist gesäumt von Bäumen, Büschen und Sträuchern und bietet einen herrlichen Blick ins Werntal und auf Eußenheim.

Am Panorama Aussichtspunkt genieße ich den traumhaft schönen Ausblick über das Werntal, der bis in den Spessart reicht. Danach verlasse ich den Wein- und Gesundheitsweg und biege nach rechts auf einen Waldweg ab.

Auf Feld- und Waldwegen umrunde ich den vor mir liegenden Taleinschnitt und folge auf der gegenüberliegenden Talseite dem Wanderweg Nr.18 über den Berg nach Aschfeld.

Auf dem Weg ins Tal habe ich bereits einen herrlichen Blick auf die historische Kirchenburg.

Genussmomente in Aschfeld

In Aschfeld überquere ich den sanft dahinplätschernden Aschbach und komme auf meinem Weg zur Kirchenburg an Elviras Bauernladen und dem BÄCKERLADEN vorbei.

Fun Fact:
Im Bauernladen verkaufen Katja Dallmann und ihr Team Fleisch- und Wurstprodukte von von der Pute, vom Rind und vom Schwein. Die tiergerechte Haltung mit reichlich Platz und Futter aus eigenem Anbau, spiegelt sich in den genussvollen Produkten wieder. Der Hof wird übrigens nach den strengen Richtlinien des Verbandes Bioland geführt.

Der BÄCKERLADEN ist eine kleine Traditionsbäckerei in der Ralf Wagner und sein Team ihre Backwaren noch auf traditionelle Weise von Hand herstellen. Bekannt und beliebt ist die Familienbäckerei für ihre „Aschfelder Kipf“, die „Aschfelder Hörnchen“ und das „Fränkische Bierbrot“.

Ich erreiche die historische Kirchenburg und steige die Stufen zur 300 Jahre alte Pfarrkirche St. Bonifatius hinauf. Durch ein Tor gelange ich in das Innere der Flieh- und Wehrburg aus dem 15. Jahrhundert. In den 19 Gaden an denen ich vorbeikomme wird heute die Dorfgeschichte mit dem Motto „Die gute alte Zeit zum Anfassen“ dargestellt. Die Einrichtungen wie Schnapsbrennerei, Krämerladen, Jägerei, Schule, Mostkeller und viele mehr, können bei einer Kirchenburg-Führung besichtigt werden.

Von der historischen Kirchenburg laufe ich zum Ortsausgang Richtung Gössenheim. Dort befindet sich die Maria-Hilf-Kapelle. Im Innern der Kapelle befindet sich ein kleiner Barockaltar mit einer Kopie des Marienbildes von Lucas von Cranach.

Von der Kapelle folge ich dem Wanderweg Nr.19 der zur Burgruine Homburg in Gössenheim führt. Der Weg verläuft durch das Wohngebiet, steil den Berg hinauf und mündet in einen Feldweg, der von Bäumen, Büschen und Sträuchern gesäumt ist.

Oben auf dem Plateau befindet sich, rund um den Steinbruch, das Naturschutzgebiet „Ammerfeld“. Es beherbergt eine Vielzahl seltener Pflanzen, sowie Schmetterlinge und andere Insekten.

Der markierte Weg verläuft an der Hangkante entlang und ich genieße die Schönheit der Natur und den fantastischen Blick ins Werntal in dem die Orte Aschfeld und Eußenheim vertäumt ins Landschaftsbild eingebettet liegen.

Am Ende des Steinbruchs biegt der Wanderweg Nr.19 auf einen schmalen Waldweg ein. Ich atme die herrlich erfrischende Waldluft und wandere hinab ins Tal.

Als ich aus dem Wald trete, sehe ich auf dem gegenüberliegenden Berg bereits die Weinberge, die unterhalb der Ruine Homburg angelegt wurden. Umgeben von den Geräuschen der Natur laufe ich auf einem Flurweg durch das Tal Richtung Gössenheim.

Die Ruine Homburg und das gleichnamige Naturschutzgebiet

Schon nach wenigen Metern biegt der Weg nach rechts ab und führt zwischen den Feldern den Berg hinauf zu den Weinbergen. Von dort wandere ich auf einer geteerten Straße, vorbei an einer kleinen Weinbergskapelle und einer gemütlichen Wanderhütte, die letzten Meter hinauf zum Bergplateau auf dem sich die Burgruine Homburg befindet.

Fun Fact:
Die Homburg ist eine der mächtigsten Burgruinen Deutschlands. Die Außenmauern samt Torbau und Wehrtürmen sind noch in gutem Zustand. Besonders gut erhalten haben sich die Wohnbauten der Hauptburg.

Die Ruine Homburg befindet sich im gleichnamigen Naturschutzgebiet, das sich von Karsbach im Norden über Gössenheim bis Aschfeld im Süden auf einer Fläche von insgesamt circa 613 Hektar erstreckt.

Wandertipp: Im Naturschutzgebiet gibt es viele markierte Wege, die auch miteinander kombiniert werden können. Im Frühling erfreuen sich die Besucher an der violetten Farbenpracht der Küchenschellen und im Herbst taucht der Französische oder Burgen-Ahorn die lichten Wälder rund um die Ruine Homburg in ein goldgelbes bis leuchtend rotes Farbenmeer.

Nach meinem kleinen Micro-Abenteuer in der Burgruine Homburg und einer ausgiebigen Brotzeit am Wegkreuz-Aussichtpunkt mit einem atemberaubenden Panoramablick über das Werntal bis hin zum Spessart, laufe ich auf der geteerten Straße den Berg hinunter nach Gössenheim.

Genussmomente in Gössenheim

Der Weg ist gesäumt von Feldern und Weinbergen. An der Winzerhütte vom Weingut Hack treffe ich Gunder Hack, der mich nach einem unterhaltsamen Gespräch über Land und Leute in seinen Winzerhof auf ein Gläschen Wein einlädt. Da kann ich natürlich nicht „nein“ sagen und kurz darauf stehen wir in seiner Vinothek, wo ich seinen erfrischend fruchtigen Rotling-Wein probieren darf.

Der Rotling ist lachsfarben mit roten Reflexen und duftet nach Minze und frischen Erdbeeren. Für Gunder Hack ist dieser halbtrocken ausgebaute Wein ein perfekter Begleiter für fröhliche Stunden im Garten oder auf der Terrasse – was ich mir nach einem weiteren Schluck dann auch sehr gut vorstellen kann!

Vom Weingut Hack geht es zurück nach Eußenheim. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen der Wanderweg Nr.20 oder der Wernradweg.

Ich entscheide mich für den Radweg. Von Gössenheim wandere ich zunächst ein kurzes Stück an den Gleisen entlang. Dann aber verläuft der Weg, zwischen Waldrand und blühenden Feldern, fernab vom Straßenlärm, im wunderschönen Werntal zurück nach Eußenheim.

Weitere Genussmomente in Eußenheim

Von den smaragdgrünen Eußenheimer Angelseen aus, kann ich bereits wieder die Pfarrkirche Sankt Marcellinus und Petrus sehen. Mein nächstes Ziel ist der Hofladen Wolf, der sich an einem, an die Angelseen anschließenden Landschaftssee befindet.

Hier treffe ich Franzi Wolf. Sie ist gerade auf dem Weg zu den Hähnchen, die im offenen Stall mit Tageslicht auf Stroh aufgezogen werden. Der Hofladen hat heute leider geschlossen, aber dafür nimmt sich Franzi Wolf viel Zeit, um mir etwas über die Philosophie des Familienbetriebs zu erzählen.

Ich bin beeindruckt, als ich erfahre, dass hier alle vier Stufen der Lebensmittelerzeugung abgedeckt werden. So erfolgt der Futteranbau aus der eigenen Landwirtschaft, die hier verarbeiteten Tiere stammen aus eigener Tierhaltung und die Produkte werden im eigenen Hofladen verkauft. Die Verarbeitung der Waren basiert auf traditionellen Familienrezepten und weil ich die Hausmacher Wurst mit einem „Aschfelder Kipf“ probieren darf, kann ich nur sagen: mega super lecker!

Letzte Station meiner Genusswanderung ist das Weingut Höfling. Ich erreiche den Winzerhof und treffe Klaus Höfling in seiner Vinothek. Er ist gerade im Gespräch mit Karl Aßmann, dem Seniorchef der Büttnerei Aßmann. Nach einem kurzen „Hallo“ werde ich von ihm auch gleich eingeladen die Büttnerei zu besuchen – ich verspreche zu kommen.

Klaus Höfling nimmt mich mit in seinen Weinkeller, mit den verzierten Weinfässern. Bei angenehm kühler Temperatur erzählt er mir von seinen vier Weinlagen und welchen Einfluss die unterschiedlichsten Bodenformationen auf die Charakteristik des Weines haben.

Bei Thema Weinsensorik verrät er mir dann noch, wie er das Thema seinen Gästen bei Veranstaltungen verständlich vermittelt und ich freue mich über die vielen interessanten Tipps die ich von ihm dazu bekomme.

In der Büttnerei Aßmann werde ich bereits von Karl Aßmann erwartet. Er nimmt mich mit durch die große Lagerhalle und zeigt mir an den verschiedenen Fertigungsstationen wie ein Weinfass entsteht. Ich bin begeistert, dass ich das so „hautnah“ erleben darf!

Mit einem Bocksbeutel, einer Tüte mit „Aschfelder Kipf“ und einer herzhaft duftenden Hausmacher Wurst im Rucksack mache ich mich auf den Weg zurück zu meinem Auto.

Ich steuere noch einmal das Gipfelkreuz an der Ruine Homburg an, wo ich mir die regionalen Produkte bei einer fantastischer Aussicht ins Werntal ganz genüsslich schmecken lasse!

Die Direktvermarkter auf meiner Genusstour im Gebiet der ILE MainWerntal

Eußenheim

Weingut Höfling
Weinproben, Hoffeste, Regionale Spezialitäten

Winzerfamilie Jonas
Weinproben, Wohnmobil-Stellplätze, Wein-Events, Regionale Spezialitäten

Weingut A. Keller
Weinproben, Hoffeste, Lieferservice, Geschenkkörbe, Weinbergsführungen 

Hofladen Wolf
Regionale Fleisch- und Wurstwaren, Liefer- und Partyservice, Heiße Theke
41_eussenheim_büttnerei
Aschfeld

Elviras Bauernladen
Regionale Spezialitäten, Lieferservice, Geschenkkörbe

Der Bäckerladen
Regionale Spezialitäten, Brot und Brötchen aus Mehl mit kontrolliert biologischen Anbau
42_aschfelder kipf
Gössenheim

Weingut und Winzerstube Gunder Hack
Weinproben, Hoffeste, Gastronomie, Regionale Spezialitäten

Metzgerei Frank Löser
Lieferservice, Partyservice, Regionale Spezialitäten