Würzburg entdecken: Der Burkarder See

burkarder see

In Würzburg muss man nicht lange nach einer „Grünen Oase“ suchen, denn von der Friedensbrücke bis zur Löwenbrücke zieht sich ein Grüngürtel um die Würzburger Altstadt und beginnt und endet jeweils am Main. Der vielbesuchte Ringpark bietet auf einer Länge von 3,5 Kilometern mit Denkmälern, Brunnen und dem Teilstück „Klein Nizza“ jede Menge Abwechslung.

Aber wohin zieht sich der Würzburger zurück, wenn er einen Platz zum Durchatmen, zum Energie auftanken oder um einfach mal die Seele baumeln zu lassen, sucht? In meiner Reihe „Würzburg entdecken“ zeige ich euch die heimlichen Grünen Lungen der Stadt. Kleine Paradiese die einen Hauch von Urlaub in sich tragen. Beginnen möchte ich mit dem Burkarder See.

Der Burkarder Umlaufkanal

Verlässt man die Würzburger Innenstadt über die Alte Mainbrücke, kommt man ins „Mainviertel“, das die Würzburger liebevoll „Meeviertel“ nennen. Hier befindet sich, nur wenige hundert Meter entfernt, in südlicher Richtung, die Klosterkirche St. Burkard mit dem benachbarten „Burkarder Tor“.

Geht man durch das Burkarder Tor, blickt man rechterhand auf eine idyllische Parkanlage, die Besuchern, aber auch Würzburgern weitgehend unbekannt ist. Dabei ist der ehemalige Umlaufkanal mit dem kleinen See und dem Fledermaus-Lehrpfad eine herrlich kleine Stadtoase für Erholungssuchende.

Der ehemalige Seitenkanal wurde bereits im Jahr 1644 von Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn im Zuge der Neubefestigung der Stadt in Auftrag gegeben. Der von hohen Befestigungsmauern gesäumte Graben verlief durch das Mainviertel und machte damals den Bereich um die Burkarder Kirche zu einer Halbinsel.

1892 wurde dann eine Kammerschleuse am Main errichtet und der Umlaufkanal wurde nur noch von Fischern genutzt.

Der Burkarder See

Als in der Nachkriegszeit an der Alten Mainbrücke eine Schleuse angelegt und der Main für die Großschifffahrt ausgebaut wurde, entschied man sich den Kanal aufzufüllen und zu überbauen. Die verbliebene Wasserfläche wurde mit Seerosen und Goldfischen bestückt und dazu wurde ein rechteckiges Brunnenfundament mit seitlichen Wasserstrahlern errichtet.

Um den „Burkarder See“ entstand eine öffentliche Grünanlage, die von der alten Grabenbrücke überspannt wird, welche direkt zum Burkarder Tor führt. Im Zulaufbereich vor dem Burkarder Tor kann man noch den ehemaligen Tunneleingang erkennen.

Das kleine Idyll bekommt den halben Tag Sonne ab und ist nur selten von Menschen besucht. Der ideale Ort um sich ganz in Ruhe, fernab der Shopping-Meilen, aber trotzdem noch mitten in der Stadt, zu entspannen, zu erholen oder einfach nur ein kurzes Päuschen zu machen.

Der Fledermaus-Lehrpfad

Neben den wenigen Besuchern trifft man im Burkarder Graben gelegentlich auf Schulklassen. Grund hierfür ist der Fledermaus-Lehrpfad, der sich idyllisch um den Burkarder See herumschlängelt.

Fünf Info-Tafeln, mit vielen Bildern, erzählen sehr anschaulich das Leben der geheimnisvollen Säugetiere sowie deren Lebensräume in Würzburg.

Manche Arten, wie die Zwergfledermaus, leben zum Beispiel das ganze Jahr über hier. Andere kommen nur auf ihren Wanderungen oder zum Jagen vorbei. Der Burkarder See ist daher in Würzburg ein sogenannter “Fledermaus-Hotspot”.

Highlight des Rundweges ist die Fledermaus-Detektorstation: Hier kann man die im Park jagenden Fledermäuse hören und einem Kurzvortrag zu den Fledermausarten lauschen.