Mein Erlebniswochenende in Oppenheim

oppenheim

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Der 2014 eröffnete RheinTerrassenWeg ist ein beliebter Genuss-Wanderweg, der die beiden Dom-Städte Worms und Mainz verbindet. Auf 75 Kilometern führt er, oberhalb des Rheins, durch die rheinhessischen Weinberge mit fantastischen Blicken auf die Rheinebene und vorbei an historischen Städten und gemütlichen Weindörfern. 

Eine der schönsten Etappen des RheinTerrassenWegs führt durch den idyllischen Weinort Oppenheim. Das mittelalterliche Städtchen, mit der bekannten Weinlage Oppenheimer Krötenbrunnen, begeistert Wanderer und Besucher nicht nur oberirdisch mit der imposanten Katharinenkirche und der Burgruine Landskron, sondern auch unterirdisch durch ein geheimnisvolles Kellerlabyrinth unter der charmant verwinkelten Altstadt!

Neugierig geworden? Dann begleitet mich bei meiner Erlebnistour durch Oppenheim und ich zeige euch „Vunn allem ebbes“ und verrate euch, was es im Alten Amtsgericht mit dem „verschwundenen Bürgermeister“ auf sich hat!

Wanderung durch die Oppenheimer Weinberge

Nach einem herrlichen Tag in Westhofen, mit einer Genusswanderung auf dem Wingertsheisjer Wanderweg, setze ich heute mein Erlebniswochenende im nur 25 Kilometer entfernten Oppenheim fort.

Von Dienheim kommend, kann ich bereits von weitem die imposante Skyline von Oppenheim mit der Katharinenkirche und der Burgruine Landskron oberhalb der Oppenheimer Weinberge erkennen.

Ich folge der Wegbeschilderung in die historische Altstadt und stelle mein Auto auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz am Friedhof, gegenüber dem Hotel „Altes Amtsgericht Oppenheim“, ab. Hier am Parkplatz starten viele Themenwanderwege und auch der RheinTerrassenWeg führt hier vorbei.

Für den Vormittag habe ich eine Rundwanderung durch die Weinberge geplant. Hierfür habe ich eine Teilstrecke des RheinTerrassenWegs mit dem WeinErlebnisWeg „Krötenbrunnen“ kombiniert.

Vom Parkplatz folge ich dem RheinTerrassenWeg direkt in die Weinberge und wandere an der Friedhofsmauer entlang, den steilen Berg hinauf zur Burgruine Landskron. Vom erhaltenen Mauerwerke des im 16. Jahrhundert erbauten dreigeschossigen Palais habe ich einen herrlichen Blick über die rechtsrheinische Bergstraße. An schönen Tagen kann man hier vom Odenwald über Worms bis in den Schwarzwald schauen.

Kurze Entspannungseinheit auf der Wellenbank

Ich folge dem Kiesweg, der entlang der Oppenheimer Weinberge verläuft bis zu einem Waldstück, an dessen Ende ich die gegenüberliegenden Seite des Berges erreiche. Hier laufe ich auf dem Weinbergsweg, entlang der Hangkante, zum Trutzturm. Dabei genieße ich den herrliche Blick auf die Rheinebene mit dem bekannten Weinort Nierstein.

Am Trutzturm, einem ehemaligen Weinbergshäuschen, befindet sich ein Picknickplatz und daneben eine gemütliche Wellenbank. Den schönsten Blick über die Niersteiner Weinberge ins Rhein-Main-Gebiet bis zum Taunus, dem Odenwald und nach Rheinhessen hinein, hat man aber durch das aufgestellte Panoramafenster.

Nach einer kurzen Entspannungseinheit auf der Wellenbank verlasse ich den RheinTerrassenWeg und biege am Trutzturm nach links ab. Ich wandere auf dem Weinbergsweg durch die Rebzeilen Richtung Dienheim und treffe schon bald auf den WeinErlebnisWeg „Krötenbrunnen“.

Auf dem Weg durch die Oppenheimer Weinberge komme ich an den sogenannten „Tische der Weine“ und dem „Krötenbrunnen“ vorbei. Der Oppenheimer Krötenbrunnen diente einst der Wasserversorgung der Stadt Oppenheim, ist aber seit vielen Jahren stillgelegt.

Weck, Worscht un Woi

Wieder zurück in Oppenheim laufe ich durch das Gautor, dem einzigen noch vollständig erhaltenen Tor der mittelalterlichen Stadtbefestigung, hinunter zum Marktplatz. Hier bin ich „um die Mittagszeit“ mit Lisa Becker vom Tourismus Service Center verabredet.

Ich treffe sie am Winzerausschank im Rathaus. Im Untergeschoss präsentieren die Oppenheimer Winzer von Ende März bis Ende Oktober im Wechsel ihre Weine. Wir finden auf der Sonnenterrasse einen Platz am Tisch von Frank Heyden vom Weingut Dr. Heyden, der an diesem Wochenende seine Weine im Winzerausschank vorstellt.

Wir bestellen eine Silvaner-Suppe und ich entscheide mich noch für „Weck, Worscht un Woi“ einer regionaltypischen Zwischenmahlzeit bei der Weinlese, die, wie mir Lisa Becker verrät, gerne mit „WWW“ abgekürzt wird.

Nach der genüsslichen Vesperpause schlendere ich noch kurz über den Wochenmarkt, der auf dem Marktplatz jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr stattfindet. Dann biege ich am Rathaus „ums Eck“ und treffe am Tourismusbüro die Stadtführerin Ulrike Franz. Mit ihr bin ich zur Kombi-Führung „Vunn allem ebbes“ (Übersetzung: Von allem etwas) verabredet und freue mich darauf, mit ihr das Oppenheimer Kellerlabyrith, die Katharinenkirche und die historische Altstadt zu entdecken. In dem kleinen Innenhof neben dem Tourismusbüro bekomme ich noch einen Helm für die Untergrundführung und dann geht es auch schon los!

Vunn allem ebbes

KELLERLABYRINTH
Der Rundweg durch die unterirdischen Kelleranlagen führt durch Gänge und Keller mit einer besonderen Atmosphäre. Die ausgedehnten Anlagen waren zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert nicht nur Weinkeller, sondern auch Lagerräume für andere Güter. Die miteinander verbundenen Keller, die teilweise in mehreren Stockwerken übereinander liegen sind ein einzigartiges Kulturdenkmal. 

KATHARINENKIRCHE
Die Katharinenkirche ist das Wahrzeichen der Stadt Oppenheim und liegt in unmittelbarer Nähe zu den Weinbergen und der Burgruine Landskron oberhalb der historschen Altstadt. Sie gilt als eine der bedeutendsten gotischen Kirchen am Rhein zwischen Straßburg und Köln. Berühmt ist sie vor allem wegen ihrer Fenster. Die bedeutendsten sind die beiden Fenster in der Südfassade: das Lilienfenster und die sogenannte Oppenheimer Rose, deren Glasscheiben aus dem 14. Jahrhundert weitgehend original erhalten sind.

HISTORISCHE ALTSTADT
Das Herzstück von Oppenheim ist die romantische Altstadt mit den wunderschönen Fachwerkhäusern und den vielen Kulturdenkmälern. Bei unserem Rundgang durch die verwinkelten Gässchen kommen wir u.a. an der denkmalgeschützten katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus, dem Geschlechterbrunnen, dem Deutschen Weinbaumuseum, dem neuen Krötenbrunnen und der Michaelskapelle mit dem wunderschönen Kräutergarten vorbei. 

Tipp: Ein Muss für Gruselfans ist das Beinhaus unter der Michaelskapelle. Das Untergeschoss der zweistöckigen Kapelle beherbergt die Schädel und Röhrenknochen von ca. 20.000 Oppenheimer Bürger, die bis an die Gewölbedecke geschichtet wurden. Wer genau hinschaut, kann inmitten der Knochen einen goldenen Schädel entdecken, den angeblich Studenten für ihre Filmaufnahmen dort platziert haben.

Der verschwundene Bürgermeister

Am Ende der sehr interessanten Kombi-Führung „Vunn allem ebbes“, die Dank Stadtführerin Ulrike Franz auch noch ganz viel Spaß gemacht hat, laufe ich vom Tourismusbüro am Marktplatz zwei Straßen weiter zur Mainzer Straße. Dort befindet sich das Altstadt Café von Kirsten Sälzer. Das urige Cafè ist seit 1968 in Familienbesitz und verwöhnt seine Gäste mit hausgemachten Kuchen ohne Zusatzstoffe! Und natürlich war bei der riesigen Auswahl auch ein Käsekuchen dabei!

Nach der genüsslichen Auszeit schlendere ich über den Marktplatz zurück zum Gautor und erreiche kurz darauf den Parkplatz am Hotel „Altes Amtsgericht“. Hier werde ich den Tag mit einem unterhaltsamen Krimi-Comedy-Dinner ausklingen lassen.

Am Empfang des Hotels, das im Jahre 1903 als großherzogliches Amtsgericht erbauten und bis 1972 als Amtsgericht genutzt wurde, begrüßt mich Geschäftsführerin Andrea Weisrock und wünscht mir für das Krimi-Dinner viel Spaß!

Nachdem ich mich auf meinem stilvoll eingerichteten Gästezimmer frisch gemacht habe, treffe ich die bereits zahlreich eingetroffenen Gäste im idyllischen Terrassengarten.

Nach dem Sektempfang werden wir vom „Schutzmann“ in den historischen Sitzungssaal gebeten. Dort beginnt die Verhandlung wegen dem „verschwunden Bürgermeister“.

Zur Überraschung und Freude aller Gäste sind bei dieser „unterhaltsamen Posse aus der rheinhessischen Provinz“ auch die Zuschauer ein Teil der Verhandlung. Wir sind also quasi mittendrin und das wortwörtlich!

In den „Gerichtspausen“ bekommen wir im Festsaal „Hohes Gericht“ ein bayerisches Schmankerl-Buffet und rheinhessische Weine serviert. Und da mein Tischnachbar mit ins Stück einbezogen wurde, haben wir auch jede Menge Gesprächtsstoff und ganz viel Spaß an unserem Tisch!

Spaziergang am Rheinufer

Nach einem super schönen Abend und einer erholsamen Nacht starte ich mit einem reichhaltigen Schlemmerfrühstück im Café des Alten Amtsgerichts in den Tag.

Bevor ich Oppenheim verlasse, fahre ich noch ans Rheinufer und mache einen kurzen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet „Oppenheimer Wäldchen“.

Fun Fact:
Vor fast 200 Jahren wurden hier Weiden, Pappeln und Hecken gepflanzt um das große Sumpfgebiet am Rhein trockenzulegen. Heute dient das „Oppenheimer Wäldchen“ Erholungszwecken und zum Sport und wird nicht nur von Oppenheimern gerne besucht.

Dann wird es Zeit für die Heimfahrt. Während ich der Hafenstraße Richtung Ortsausgang folge, bewundere ich noch einmal die imposante Skyline von Oppenheim mit der Katharinenkirche und der Burgruine Landskron oberhalb der Oppenheimer Weinberge!