Rimpar: Das terroir f auf dem Kobersberg

terroir f_rimpar
Tourdaten:
Dauer: 2,5 Stunden
Länge gesamt: 6,5 Kilometer (Kobelweg = 1 km)
Tourenart: Rundwanderweg
Wegweisung Kobelweg: Grüner Hinweispfeil

Rimpar liegt etwa zehn Kilometer nördlich von Würzburg am Rande des Gramschatzer Waldes. Die Marktgemeinde ist vielen Sportbegeisterten durch die Handballmannschaft DJK Rimpar Wölfe, die seit der Saison 2013/14 in der 2. Handball-Bundesliga spielt, bekannt. Doch auch als Ausgangspunkt für abwechslungsreiche Wanderungen bietet Rimpar einige interessante Touren.

Auf dem Europäischen Kulturweg kann man einen Ausflug in die Geschichte von Rimpar und seinen Ortsteil Maidbronn unternehmen und der Weinerlebnisweg „Kobelweg Rimpar – Ökologie entdecken“ verspricht einen erlebnisreichen und informativen Ausflug. Ausgangspunkt für diesen Ökologie-Weinwanderweg ist der Aussichtspunkt terroir f auf dem Kobersberg. Um dorthin zu gelangen, führen verschiedene Verbindungswege von Rimpar zum „Kobel“.

Ich habe für meine Spazierwanderung zum Kobel eine Tour geplant, auf der es neben den landschaftlichen Highlights auch viele kulturelle Sehenswürdigkeiten zu entdecken gibt:

Von den Aussiedlerhöfen zu den Naschbäumen

Ich parke in der Ortsmitte von Rimpar, unterhalb vom Schloß Grumbach, auf dem Platz der Partnerschaft. Hier, im historischen Ortszentrum, an dem sich auch die Alte Knabenschule, das Alte Rathaus in dem heute ein Bio-Bauernladen untergebracht ist und die Schloßmühle an der Pleichachbrücke befindet, starte ich meine Spazierwanderung.

Neben der Skulptur des St. Nepomuk an der Pleichachbrücke, laufe ich den kurzer Weg hinunter an die Pleichach und folge dem Bachlauf. Der schmale, teils naturbelassene Weg führt, an Schrebergärten vorbei, zum Ortsausgang.

Dort überquere ich die Hauptstraße und wandere auf dem leicht ansteigenden Rad- und Feldweg, auf dem man nach Oberdürrbach und Güntersleben kommt, entlang der Felder bis zu einer Wegkreuzung. Hier biege ich nach rechts ab und mache noch einmal einen kurzen Abstecher in den Ort zur nahegelegenen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Die Kirche ist mit ihren kunsthistorischen Besonderheiten, wie dem Renaissance-Taufsten und den Kanzel-Reliefs aus dem 16. Jahrhundert, sowie dem ersten Steinbildwerk von Tilmann Riemenschneider einen Besuch wert.

Wieder zurück an der Wegkreuzung, entdecke ich gegenüber einem Bildstock die Erste Teichtquelle, an der man sich an heißen Tagen erfrischen kann. (kein Trinkwasser)

Ich folge dem Feldweg zu den Aussiedlerhöfen und biege vor dem zweiten Hof nach rechts ab. Auf dem Weg, der zur Kreisstraße führt, genieße ich die bunte Vielfalt der Landschaft, die von Feldern, Wiesen und Wäldern, Obstbäumen und Weinbergen geprägt ist.

Ich überquere die Günterslebener Straße, oberhalb von Rimpar und folge der Wegbeschilderung „Kobelweg Rimpar – Ökologie entdecken“ und zum Aussichtspunkt terroir f.

Schon nach wenigen Metern entdecke ich am Wegrand „Naschbäume“, die als solche durch eine beschriftete grüne Banderole gekennzeichnet sind. Da freue ich mich doch schon auf den Herbst, wenn ich hier im „Naschparadies“ wieder spazieren gehe!

Der Kobelweg Rimpar – Ökologie entdecken

Der Weg auf dem Kobersberg verläuft zunächst zwischen Feldern, Obstbäumen und Wiesen und bietet einen herrlichen Blick auf Rimpar und den Gramschatzer Wald. Dann biegt der Verbindungsweg nach rechts ab und ich erreiche den Südhang mit der einzigen Weinlage des Berges. Hier wachsen auf etwa acht Hektar Anbaufläche die Rebsorten Müller-Thurgau, Bacchus, Silvaner und Domina vom Weingut Weißmühle.

Am Aussichtspunkt terroir f, dem Ausgangspunkt des Ökologie-Weinwanderwegs, erwartet mich ein interessantes Bauwerk – der Kobel. Die kleine Höhle aus Beton, die nach den hohlkugelförmigen Nestern der Eichhörnchen benannt ist, dient als Schutzhütte, Treffpunkt und Aussichtsplattform.

Ich steige auf das begrünte Dach des Kobels und genieße die herrliche Aussicht, die bei schönem Wetter bis in den Steigerwald reicht. Leider ist es noch zu kalt um es mir auf einer der zwei Wellenbänke neben dem Kobel gemütlich zu machen. Darum lasse ich mir meine mitgebrachte Brotzeit in der windgeschützten Höhle schmecken und widme mich anschließend den Infotafeln die sich mit den Begriffen „Ölologisch“, „Biiologisch“ und „Nachhaltig“ beschäftigen.

Danach begebe ich mich auf den rund ein Kilometer langen Rundwanderweg durch die Weinlage „Rimparer Kobersberg“. Hier werden mir auf sechs Thementafeln unkompliziert und kurzweilig Informationen zur Ökologie im Weinbau vermittelt. Viel Spaß machen auch die kleinen Aufgaben, die zum aktiven mitmachen auffordern.

Zurück am Kobel wandere ich auf dem Verbindungsweg, der entlang der Rebzeilen den Berg hinab verläuft, zurück nach Rimpar. Im Ort angekommen folge ich der Hauptstraße zum Platz der Partnerschaft und laufe über die Pleichachbrücke den kurzen, aber steilen Berg hinauf zum Schloss Grumbach.

Das Schloss ist eigentlich eine Burg aus dem 14. Jahrhundert, in der sich das Rathaus und ein Restaurant mit einem beachtlichen Rittersaal befinden. Ich betrete den Innenhof des Schlosses und entdecke auf dem Rundgang eine Vielzahl kleiner Museen, die von Mitte April bis Ende Oktober, 14-tägig, jeweils am Sonntag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr geöffnet haben.

Bei den Museen handelt es sich um ein 

Bäckereimuseum mit einer komplett eingerichteten Backstube aus dem Jahre 1900.

Maurer- und Zimmerermuseum mit Utensilien aus dem 18. Jahrhundert, wie Beile, Hobel und Bohrwinden.

Kriminalmuseum mit Schauvitrinen hinter dem Gefängnisgitter in denen einstige Fessel- und Disziplinarutensilien zu sehen sind. 

Trachtenmuseum in dem man unterfränkische Trachten aus Würzburg entdecken kann. 

Am Ende meines Rundgangs durch den Innenhof im Schloss Grumbach stehe ich vor der Schloßgaststätte und freue mich auf Fränkische Gerichte die mit Produkten regionaler Lieferanten zubereitet werden.

Der besondere Tipp: Traktor Konnis Mehr-als-Kraut-und-Rüben-Tour 

Mit Hilfe einer Smartphone-App lädt der „vielleicht schlauste Traktor der Welt“ dazu ein, den Würzburger Norden kennen zu lernen. An über 100 Stationen verbergen sich Videos, Hörbeiträge, 360-Grad-Touren oder Bildergalerien, die per QR-Code freigeschaltet und dann erlebt werden können. 

Die App wurde für zehn Gemeinden im Würzburger Norden entwickelt, um interessierten Besuchern zu zeigen, dass es hier mehr als „Kraut und Rüben“ zum Entdecken gibt. Die App ist für iOS und Android verfügbar. Mehr Infos unter konnis-tour.de 
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