Der Kulturweg: Sonne, Mond und Steine in Winterhausen

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Tourdaten:
Dauer: 4,0 Stunden
Länge: 13,5 Kilometer
Tourenart: Rundtour
Wegweisung: Gelbes EU-Schiffchen auf blauem Grund

Winterhausen liegt im Maindreieck an der linken Flussseite zwischen den Städten Würzburg und Ochsenfurt. Umgeben von einer abwechslungsreichen Landschaft aus Streuobstwiesen, Weinbergen, Eichen- und Kiefernwäldern, ragen in dem malerischen Dorf die Türme der Nikolauskirche und der Mauritiuskirche von weitem heraus.

Ich parke in Winterhausen an der Mainlände, in der Nähe der großen Infotafel des Kulturwegs. Mit einer herzhaften Brotzeit im Rucksack folge ich der Wegmarkierung, am Main entlang, bis zum Brückenkopf der alten Mainbrücke.

Dort, an der ehemalige Pfarrkirche St. Mauritius, gelange ich über eine steinerne Treppe zum Mauritiusplatz, auf dem sich neben der Pfarrkirche das ehemalige Pfarrhaus und Schulhaus befindet.

Von hier aus führt der Weg durch schmale Gässchen zum Rathaushausplatz, der mit Blick auf das Rathaus, dem Kantorat und dem Kirchturm der Nikolauskirche, eine schöne Kulisse bildet.

Nun geht es hinaus in die Natur. Der Weg verläuft, leicht ansteigend, an Streuobstwiesen vorbei zur Würfelleite. Hier in der Kulturlandschaft, am Schnittpunkt von Rebflächen, Obstkulturen, Magerrasen und Wald habe ich einen großartigen Blick über die kesselartige Flurlage hinweg ins Maintal.

Diese herrliche Aussicht genießt hier auch die „Mondguckerin“, eine von zwölf Skulpturen des Winterhäuser Mondwegs, der hier ein kurzes Stück parallel zum Kulturweg verläuft.

Der Goßmannsdorfer Steinbruch

Ich wandere auf der Höhe, oberhalb von Winterhausen, am Waldrand entlang Richtung Goßmannsdorf und genieße dabei den herrlichen Blick ins Maintal und die Weinberge auf der gegenüberliegenden Mainseite.

Kurz vor Goßmannsdorf erreiche ich den Goßmannsdorfer Steinbruch am Eichenleitenberg. Hier auf den artenreichen Trockenrasen-Flächen bietet sich mir ein atemberaubender Blick über das Maintal.

Fun Fact:
Die Grasflächen wurden bis ins 20. Jahrhundert für die Beweidung genutzt. Dann begann man mit dem Abbau von Muschelkalk. Seit die Steinbrucharbeiten aufgegeben wurden, hält eine Schafherde die Landschaft am Eichenleitenberg offen.

Der Kulturweg führt über den alten Steinhauerweg, am Russengrab vorbei, ins Tal nach Goßmannsdorf. Auf dem von Trockenmauern befestigten Trampelpfad erleichtern mir an den Steilstücken Stufen und Geländer den abenteuerlichen Abstieg durch das üppige Unterholz.

In Goßmannsdorf folge ich dem Schafbach, der den Ort durchfließt, bis zur Katholischen Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Dort überquere ich den Bach und laufe durch schmale Gässchen und an der alten Ringmauer, die den Ort vollständig umgibt, hinunter an den Main.

Ich wandere am Flussufer entlang bis zur neuen Mainbrücke, auf der ich den Main überquere. Hier biegt der Kulturweg nach rechts ab und ich laufe, unterhalb der Weinberge, auf den Ort Kleinochsenfurt zu.

Kurz vor dem Ortsschild, am Ende der Rebzeilen, biegt der Weg nach links ab. Ab hier verläuft der Europäische Kulturweg parallel zum Sommerhäuser Panoramaweg. Auf einem schmalen Trampelpfad geht es steil hinauf auf das Bergplatteau – hier ist gutes Schuhwerk ganzjährig empfohlen. Auf dem Weg bleibe ich immer wieder kurz stehen und genieße den herrlichen Blick über die Rebzeilen hinweg ins Maintal.

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Der Skulpturenpark am terroir f

Der Weg nach Sommerhausen verläuft oberhalb der Weinberge am Waldrand entlang und ist zum Tal hin von Hecken, Büschen und Sträuchern gesäumt. Aus dem Wald ist der Gesang verschiedener Vogelarten zu hören und ich lausche dem fröhlichen Gezwitscher von einer der vielen Ruhebänke aus, die am Wegrand zu finden sind.

Der Panoramaweg endet oberhalb von Sommerhausen am Aussichtspunkt terroir f. Hier an diesem „magischen Ort des Frankenweins“ stehen in einem Skulpturenpark sieben Winzerfiguren aus Stein, Stahl, Ton und Holz die verschiedene Künstler zum Thema „Arbeit im Weinberg“ geschaffen haben.

Vom Aussichtspunkt terroir f folgt der Europäische Kulturweg dem Weinbergsweg und dem Wein-Kultur-Weg. So begegnen mir, auf dem Weg durch die Sommerhäuser Weinlagen, ein Rebsortenpfad, der mit traditionsreichen Rebsorten gesäumt ist und 14 Schautafeln, die mich über Sommerhausen, seinen Weinbau und seine Künstler informieren.

Historischer Ortsrundgang in Sommerhausen

Am Flurdenkmal Schnecke folge ich den schmalen Stufen nach Sommerhausen, die am Rinneflüssle entlang, steil nach unten führen. Durch den Mauerdurchlass am Flurersturm gelange ich in den Altort und laufe die Gasse entlang, vorbei an zahlreichen Galerien und Ateliers, bis zum Rathaus. Hier starte ich meinen historischen Ortsrundgang.

Ich schlendere gemütlich die Hauptstraße entlang, an der Bartholomäus-Kirche vorbei, Richtung Torturmtheater. Dort folge ich der Dorfmauer zu den verschiedenen Türmen. Nach dem Roten Turm komme ich zum Schloß am Ochsenfurter Tor. Hier biege ich nach rechts ab und folge der Dorfmauer durch die mittelalterlichen Gassen zum Marktplatz.

Zurück am Rathaus laufe ich zum Würzburger Tor, in dem sich das Torturmtheater befindet und verlasse Sommerhausen. Mit der untergehenden Sonne laufe ich über die Mainbrücke zurück nach Winterhausen und beschließe den Abend im Winzerstüble vom Weingut Meyer mit einem Glas Silvaner und einer deftigen Häckerbrotzeit ausklingen zu lassen.

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Hotels und Gastronomie in Winterhausen

Hotel-Gasthof  "Schiff" 
Die vielfach ausgezeichnete Küche bietet eine reiche Auswahl an fränkischen und internationalen Spezialitäten.

Meyer`s Winzerstüble und Weingut Meyer
Im rustikal eingerichteten Winzerstüble gibt es neben den prämierten Weinen auch eine leckere Häckerbrotzeit. 

Stöcklein's Wirtshaus
Wirtshaus mit Biergarten am Mainufer

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