Genusstour im Werntal: mit dem Lastenrad von Arnstein nach Thüngen

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Tourdaten:
Dauer: 2:35 Stunden (reine Fahrzeit)
Länge: 33 Kilometer
Tourenart: Genuss-Tour

Für meine zweite Genusstour im Gebiet der ILE MainWerntal habe ich mir wieder ein Lasten e-Bike über die Buchungsplattform der Initiative „Freies Lastenrad Main-Spessart“ online reserviert. Diesmal möchte ich die Direktvermarkter und ihre regionalen Produkte auf dem Teilstück des Wern-Radwegs von Arnstein nach Thüngen kennenlernen und am Ende der Tour den Tag entspannt am wunderschönen Naturbadesee in Arnstein ausklingen lassen.

Stadtrundgang durch die historische Altstadt

Nachdem ich das Lastenrad an der Abholstation in Arnstein in Empfang genommen habe, radle ich in die historische Altstadt und stelle das Lastenrad vor dem Rathaus ab. Bevor es auf dem Wern-Radweg nach Thüngen geht, möchte ich erst einmal die stufenförmig angelegte Altstadt erkunden.

Auf meinem Weg durch die schmalen Gassen, die an der Stadtkirche St. Nikolaus vorbei hinauf zur Burg Arnstein führen, entdecke ich viel Fachwerk und die architektonischen Formen des Barock mit den typischen Schopfwalmdächern. Die Burg Arnstein, auch ehemaliges Amtsschloss Arnstein, ist in Privatbesitz und eine historische Eventlocation mit herrlicher Gartenanlage, Burghof, Festsaal und rotem Salon.

Von der hochmittelalterlichen Burg laufe ich die schmalen Gassen hinunter zum Rosengarten. Der Rosengarten ist ein kleiner Hanggarten in dem man auf knapp 200 qm eine beeindruckende Ansammlung historischer und moderner Rosensorten findet.

Vom Rosengarten mache ich noch einen Abstecher zur Alten Synagoge und beende meinen Stadtrundgang am Balleshaus mit der wunderschönen Rokokofassade, in dem sich heute die Stadtbibliothek befindet.

Nur ein paar Häuser neben dem Balleshaus ist das Cafe Stark. Das Cafe ist für seine große Frühstückskarte, dem mediterranen Brotsortiment und den unwiderstehlich leckeren Konditoreispezialitäten im ganzen Werntal bekannt. Alle Produkte werden in Handarbeit aus frischen und regionalen Zutaten im Betrieb vor Ort hergestellt. Und natürlich kann ich den Verlockungen nicht widerstehen.

Nach einem herzhaften Frühstück mit „bodenlosem“ Kaffee, radle ich den Berg hinunter zur E-Bike Ladestation am Bettendorfplatz und von dort am Schwabbach entlang an die Wern. Hier treffe ich auf den Wern-Radweg und folge der Wegbeschilderung Richtung Thüngen.

Durch die hügelige Landschaft des Werntals

Ich fahre entlang der Wern durch den Arnsteiner Stadtwald. Nachdem ich an einer Mariengrotte vorbeigekommen bin, teilt sich der Weg. Eine aus Holz geschnitzte Eule weist darauf hin, dass auf der linken Fahrspur der Arnsteiner Walderlebnispfad beginnt.

Fun Fact:
Auf dem etwa 2,5 km langen Walderlebnispfad erfahrt ihr einiges über den Wald, sowie über den Arnsteiner Stadtwald und dessen neu angelegten Klimawald. Auf neun großen Schautafeln findet ihr Informationen über die heimischen Tier- und Pflanzenarten. Vier Klapptafeln stellen euch wichtige Bäume des Stadtwaldes vor und bei 15 Fragestationen könnt ihr euer vorhandenes Wissen testen und erweitern.

Nach dem Stadtwald radle ich entlang der Wern an Wiesen und Getreidefeldern und am Wirtshaus zur Bergmühle mit dem wunderschönen Biergarten vorbei nach Reuchelheim.

In Reuchelheim mache ich am Obsthof Mees einen kurzen Halt. Der Obsthof ist für sein erntefrisches Obst bekannt. Hier bekommt man ab Juli leckere Süßkirschen und ab September verschiedene Apfel- und Birnensorten, sowie einen Aroniadirektsaft aus eigener Produktion.

Ich folge dem Radweg durch den Ort und benötige den Turbo-Modus an meinem Lastenrad um die steile Straße zur Filialkirche St. Johannes der Täufer, einer Saalkirche mit geschweiftem Blendgiebel und einem Chorflankenturm mit Zwiebelhaube, hinaufzukommen.

Von Reuchelheim verläuft der Radweg leicht abfallend durch die hügelige Landschaft des Werntals nach Müdesheim.

Binsfeld mit seinen wunderschönen alten Fachwerkhäusern

Am Kastanienspielplatz biege ich in den Ort ein, und fahre zum Ziegenhof Sauer. Hier treffe ich Werner und Elke Sauer, die gerade beim „Wurst machen“ sind. Doch ich störe nicht und so nehmen mich die Beiden mit zum Freilaufstall in dem die Ziegen Zugang ins Freie haben.

Werner Sauer erzählt mir, dass er seinen Ziegenkäse aus Heumilch und die Ziegenwurst aus 100 Prozent Ziegenfleisch herstellt.

In dem kleinen Familienbetrieb hilft nicht nur seine Frau mit. Der Sohn kümmert sich um den Futteranbau und die beiden Töchter unterstützen beim Verkauf der Produkte. Feste Öffnungszeiten, sagt er, gibt es nicht. Aber es ist fast immer jemand aus der Familie anzutreffen.

Ich verabschiede mich von den Beiden und radle weiter nach Binsfeld.

In Binsfeld sehe ich bereits von weitem am Eingangstor vom Weinbaubetrieb „Winzer S“ ein großes Schild mit dem Hinweis „Federweißer“. Seit 2013 produzieren hier Maria Sauer und Sebastian Koch ihren eigenen Wein, der von Weinbautechniker Sebastian Koch selbst ausgebaut wird.

Der Radweg führt durch Binsfeld an wunderschönen alten Fachwerkhäusern und dem Gasthaus Binsfelder Hof mit dem gemütlichen Biergarten vorbei.

Ich verlasse Binsfeld und überquere auf einer kleinen Brücke die Wern. Mit dem Fluß auf der linken Seite radle ich nach Thüngen. Dabei begleiten mich die sieben Info-Tafeln des Thüngener Freizeit- und Naturlehrpfad mit verschiedenen Themenbereichen aus dem Naturschutz und der Biodiversität in der Natur.

Das Florentinchen in Arnstein

Ich erreiche das östliche Dorfende von Thüngen. Hier an der wunderschönen Kneippanlage mit der Kneippstube und dem Backhaus hat die Gemeinde einen Ort der Begegnung für Wanderer, Radler und Bewohner geschaffen.

Da ich bereits bei meiner ersten Genusstour auf dem Wern-Radweg von Karlstadt nach Thüngen die große Schlossanlage, die Orangerie, das Burgsinner Schloß und die Burgbrauerei „Herzog von Franken“ besucht habe, mache ich es mir auf der bequemen Wellenbank an der Kneippanlage gemütlich.

Nach einer entspannten Genusspause geht es mit dem Lastenrad ohne Zwischenstopp zurück nach Arnstein. Dabei genieße ich die hügelige Landschaft des Werntals und radle entlang der Wern, die sich sanft plätschernd zwischen Wiesen und Felder hindurchschlängelt.

Wieder zurück in Arnstein beschließe ich noch einen Abstecher nach Binsbach zu machen.

Ich folge der Wegkennzeichnung des Wern-Radwegs Richtung Gänheim und komme an der Abzweigung zur Wallfahrtskirche Maria Sondheim am „Florentinchen“ vorbei.

Das „Florentinchen“ ist ein kleiner Garten in Arnstein, der allein durch Blumenspenden finanziert wird. Hier blüht und gedeiht es das ganze Jahr hindurch. So findet man unter anderem Dahlien, Malven, Zinnien, Schmetterlingsflieder oder Tagetes. Und im Kräuter- und Gemüsebeet wachsen Kapuzinerkresse, Rhabarber, Erdbeeren und Zierkürbissen.

Fun Fact: 
Die Wallfahrtskirche Maria Sondheim ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Arnsteins. Neben dem großen Deckenfresko, das die Seeschlacht von Lepanto zeigt, beeindruckt der Innenraum mit neugotischen Malereien.

Ich radle an der Wern entlang und komme am Ortsausgang von Arnstein an einem wunderschönen kleinen See vorbei. Der See, der von der Wern gespeist wird, befindet sich direkt an der Arnsteiner Brauerei und lädt mit seinen Ruhebänken zum Verweilen und entspannen ein.

Der Frankonian Single Malt

Von Arnstein sind es nur wenige Kilometer nach Gänheim. Der Radweg führt an blühenden Feldern und Wiesen vorbei. In Gänheim verlasse ich den Wern-Radweg und radle auf dem „Jakobusweg“ der am Waldrand entlang verläuft, nach Binsbach.

In Binsbach, ganz in der Nähe der St. Jakobuskirche und dem Alten Pfarrhaus, befindet sich die Hausbrennerei Wecklein.

Im Hof der Hausbrennerei treffe ich Günter Wecklein und seinen Sohn Patrick in ihrer beeindruckenden Verschlussbrennerei. Es riecht nach Kirschen und Patrick Wecklein erzählt mir, dass hier mittlerweile über 50 verschiedene Brände, Geiste und Liköre destilliert werden.

Günter Wecklein nimmt mich mit in den Verkostungsraum. Dort zeigt er mir das umfangreiche Sortiment und seine Erzeugnisse, die regelmäßig mit Medaillen und Auszeichnungen prämiert werden. Ganz besonders stolz ist er auf seinen Frankonian Single Malt, einem Whisky aus Weizenmalz der 12 Jahre im Eichen- und Williams-Fass gereift ist.

Tipp: Nur ein paar Häuser weiter ist die Hausbrennerei von Oskar Issing. In seiner Brennerei verarbeitet er nur Obst, das er auf seinen eigenen Streuobstwiesen erntet. Den typischen Charakter seiner Brände, Geiste und Liköre, der durch die handverlesene Verarbeitung vollreifer Früchte und der schonenden Destillation entsteht, kann man in den Aromen der Destillate schmecken.

Nach diesem tollen Genuss-Erlebnis radle ich nach Arnstein zurück. Mein Ziel ist der Naturbadesee am Ortsrand von Arnstein. Die Anlage ist für die Allgemeinheit geöffnet und darf kostenlos benutzt werden.

Am See gibt es einen Kiosk und ich suche mir einen freien Platz auf der großen Seeterrasse. Hier genieße ich bei Kaffee und Kuchen den Blick auf den idyllischen Badesee.

Rund um den See gibt es eine große Liegewiese mit sonnigen und schattigen Plätzen. Es gibt einen Wasserspielplatz, eine Spielwiese mit Weidendorf und ein Beachvolleyballfeld. An einigen Stellen ist der See so flach, dass auch kleinere Kinder einige Meter weit hineinlaufen können. Vom Ufer führen mehrere mit Leitern ausgestattete kurze Stege in tiefere Abschnitte des Sees.

Nach einem Spaziergang um den See radle ich zur Abholstation und gebe mein Lasten e-Bike wieder ab.

Fazit: Nach zwei herrlichen Touren mit dem Lastenrad durch das Gebiet der ILE MainWerntal bin ich von dem Angebot der Initiative „Freies Lastenrad Main-Spessart“ total begeistert. Durch den zusätzlichen Stauraum am Lastenrad konnte ich nicht nur die erworbenen regionalen Produkte der Direktanbieter im Werntal problemlos transportieren. Mit dem zusätzlichen Stauraum hatte ich auch die Möglichkeit eine Picknickdecke und ausreichend Proviant für meine Genusstour mitzunehmen.

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