Wandern auf dem Nonnenpfad

Kloster Schönau

An einem traumhaft schönen Herbstsonntag traf ich mich mit über 100 Wanderfreunden aus dem gesamten Main-Spessart-Gebiet auf dem Parkplatz Lindenwiese am Treppenturm in Gemünden. Hier in der Vier-Flüsse-Stadt startete bei herrlichstem Herbstwetter der 15. Gemündener Wandertag zum Kloster Schönau. Die Wandertour war diesmal etwas ganz besonderes, da sie mit dem neu erschlossenen Wanderweg „Nonnenpfad“ verbunden wurde, der an diesem Tag nach unserer Ankunft im Kloster Schönau offiziell eröffnet werden sollte.

Tourdaten:
Dauer: 3,5 Stunden
Länge: 12 Kilometer
Tourenart: Rundwanderung
Wegweisung: „Roter Schmetterling“ und „Lächelnde Nonne“

Jetzt get´s los!

Wir liefen, der Wegemarkierung „Roter Schmetterling“ folgend, an der Fränkischen Saale entlang Richtung Freibad und überquerten die Saale vor dem Campingplatz „Saale-Insel“, dort wo Sinn und Fränkischer Saale zusammenfließen.

Am Gesundheitszentrum Main-Spessart machten wir vor dem Denkmal von Johann Michael Herberich kurz halt und unser Wanderführer erzählte uns Wissenswertes und Interessantes über den Vordenker der Behindertenarbeit.

Von hier aus folgte der Weg einer Forststraße, die entlang der Sinn durch ein Waldstück verlief. Hier befinden sich auch die ersten vier Stationen des Waldlehrpfades mit einer Beobachtungsplattform, von der aus wir das Sinntal überblicken und beim Seilklettern einen steilen Hang wie ein Bergsteiger erklimmen konnten.

Wieder aus dem Wald, wanderten wir über offene Felder und Wiesen bis zur Eisenbahnbrücke der ICE-Schnelltrasse und genossen noch einmal den traumhaft schönen Blick ins Sinntal, bevor es wieder in den Wald ging.

Die lächelnde Nonne

Der Waldweg verlief leicht ansteigend oberhalb der Sinn und gab immer wieder den Blick auf das herrliche Tal, durch das sich die Sinn schlängelt, frei. Nach dem Lachsfangsteg, der von oben zu erkennen war, trafen wir auf den Wanderweg „Nonnenpfad“, der linkerhand aus dem Wald kam und rechterhand, nun ein wenig steiler den Berg hinauf führte.

Fun Fact:
Im Volksmund wird der Nonnenpfad auch „Weg der Tränen“ genannt, da auf diesem Weg, die unverheirateten Töchter der Rienecker Grafen, oft unfreiwillig, zu Fuß auf den beschwerlichen Weg von Rieneck ins Kloster Schönau geschickt wurden, um dort Nonne zu werden.

Wir folgten der „Lächelnden Nonne“ und kamen auf der Anhöhe an dem „Dreimarker“ vorbei, auf dem man die in den Sandstein-Grenzstein eingemeiselten Orte (Schaippach – Rieneck – Wolfsmünster) erkennen kann.

Am höchsten Punkt, dem „Harres“ machten an der neu installierten Sitzgruppe eine kurze Rast. Die Gelegenheit nutzte unser Wanderführer um ein Wanderlied anzustimmen, was bei allen Teilnehmern für gute Laune sorgte. Danach wanderten wir zunächst ebenerdig durch den Mischwald weiter.

Das letzte Stück des Nonnenpfades führte steil hinab ins Saaletal. Unten angekommen erreichten wir unser Ziel, das Minoriten Kloster Schönau, über die Saalebrücke.

Im Klosterhof wurden wir mit Kaffee und hausgebackenen Kuchen, Wildbratwürsten, einer leckeren Brotzeit empfangen. Nachdem der offizielle Teil bei dem Dank und Respekt an alle Akteure die bei der Neuerschließung des „Nonnenpfades“ beteiligt waren, beendet war, nutzte ich die Gelegenheit für einen Besuch des Klosters und der „Kleinsten Klosterbrauerei“ Deutschlands bei Bruder Tobias.

Auf dem Rückweg nach Gemünden über den 3,5 km langen Fahrradweg, der entlang der Fränkischen Saale führt, hieß es dann noch einmal: Sonne tanken und Natur pur genießen!

Wieder zurück in Gemünden besorgte ich mir an der Tourist-Info einen kleinen Bocksbeutel „Gemünden Scherenberg Silvaner“ und ließ den Tag genüßlich am Ronkarzgarten, mit einem herrlichen Blick über die Stadt ins Maintal, ausklingen.