„In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken man jahrelang im Moos liegen könnte.“
Franz Kafka
Moos findet man im Wald an den unterschiedlichsten Stellen. Auf dem Waldboden, auf morschen Wurzelstöcken, an Bäumen und auf Steinen.
In Laubwäldern überzieht das Moos gerne Holzstümpfe und wirkt wie ein gepolsterter Stuhl der zum Verweilen einlädt. Im Nadelwald hingegen stechen die schönen grünen Moospolster sofort ins Auge.
Wer schon einmal auf einem mit Moos bewachsenen Waldboden gelegen oder barfuß darauf gelaufen ist wird mir bestätigen, dass es ein Erlebnis für Leib und Seele ist.
Dass Moos super vielseitig ist, wussten bereits unsere Vorfahren:
Wir kennen Moos. neben Baumrinde und Ästen, als perfektes Deko-Material für Gestecke, oder um Landschaften in der Weihnachtskrippe oder bei Modelleisenbahnen entstehen zu lassen. Und an Ostern natürlich im Osternest.
Moos ist aber auch ein tolles Baumaterial. Nicht nur Vögel verwenden Moose für den Bau ihrer Nester, auch wir Menschen nutzten Moose als Füllmaterial für Matratzen, Kopfkissen, Schuhsohlen und vieles mehr.
Bei Blockhäusern wurden die Ritzen oft mit Moosen abgedichtet und Eskimos und Japaner verwendeten Moose als Sargfüllung.
Trockenes Moos wurde als Verpackungsmaterial beim Versand zerbrechlicher Gegenstände verwendet, feuchtes Moos beim Versand von Gartenpflanzen.
Weil Moos sehr gut das Wasser aufsaugen kann, wurde es bei Indianern und anderen Naturvölkern über viele Jahrhunderte als Windel verwendet. Im Mittelalter benutzte man es in Mitteleuropa als Toilettenpapier.
In der traditionellen Chinesischen Medizin werden verschiedene Moosarten gegen Ekzeme, Angina, Bronchitis und Verbrennungen verwendet und manche Indianer Nordamerikas bereiteten aus Moosen Wundsalben zu. Noch im Ersten Weltkrieg dienten Torfmoose als Wundkompressen.
Mein Wander-Tipp:
In der Fränkischen Schweiz befindet sich in einem Waldstück bei Wohlmannsgesees ein Druidenhain. Hier liegen tonnenschwere bemooste Felsblöcke beieinander, die scheinbar irgendeiner Ordnung folgen. Es macht großen Spaß die schmalen Wege die zwischen den meter hohen moosgrünen Felsblöcken hindurch führen zu erkunden.
Die „grünen Riesen“ stehen so eng beieinander, dass man, nach dem raufklettern, von Einem zum Nächsten springen kann. Von dort oben kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und die Anordnungen, die Ausformungen und alles was einem irgendwie mystisch vorkommt, deuten. Und wer weiß, vielleicht trafen sich hier früher wirklich einmal Druiden und Hexen!
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