Bierwanderung in der Fränkischen Schweiz (Letzter Tag)

Druidenhain

Ich lag mit dem Rücken auf dem Hotelbett und überlegte ob ich es wirklich riskieren kann, am letzten Tag unseres Wanderurlaubs in der Fränkischen Schweiz, mit Schwung und Elan aus dem Bett zu steigen! Also schob ich meinen Körper langsam seitlich über die Bettkante und spürte bei den ersten Schritten Richtung Bad lediglich ein leichtes Ziehen in den Beinen und in der Schulter. Das war alles weit aus weniger schmerzhaft als ich erwartet hatte. Ich war erleichtert!

Druidenhain

Zum Druidenhain bei Wohlmannsgesees

Nach dem Frühstück checkten wir aus und bedankten uns an der Rezeption noch einmal für den tollen Shuttle-Service von Muggendorf nach Aufseß, zum Ausgangspunkt unserer gestrigen Bierwanderung. Danach gab mein Bekannter Wohlmannsgesees in sein Navi ein und unser Abenteuer konnte beginnen.

Nach knapp 5 Minuten Fahrtzeit entdeckten wir in einem Waldstück, einen knappen Kilometer hinter Wohlmannsgesees, ein Hinweisschild „Zum Druidenhain“. Die Vorfreude stieg und wir parkten das Auto in dem gegenüberliegenden Waldweg.

Druidenhain

Der Weg war leicht ansteigend und da wir nicht wussten wie ein Druidenhain aussieht, dachten wir bereits nach wenigen hundert Metern, wir hätten ihn gefunden. Die bemoosten Felsen die zwischen den Bäumen aus der Erde ragten, wirkten wie eine kleine bizarre Kalksteinwelt die etwas mystisches hatte. Aber wirklich sicher waren wir uns nicht.

Druidenhain

Der Herbstwald mit seinen herabgefallenen bunten Blättern zeigte sich von seiner schönsten Seite und so entschieden wir, noch ein wenig den Wald zu erkunden. Nachdem wir ein kleines Plattau erreicht hatten, führte der Weg wieder bergab und wir kamen auf einen schmalen Weg der von abgeknickten Bäumen und wunderschön bemoosten Felsen gesäumt war.

Druidenhain

Kurz vor erreichen des Tals folgte der Weg einer Rechtskurve und dann hörten die Vögel und alle Insekten im Wald ein lautes langgezogenes: Wow, wie cool ist das denn!! Vor uns lagen tonnenschwere bemooste Felsblöcke beieinander, die scheinbar irgendeiner Ordnung folgten. Wir erkundeten die Wege die zwischen den meter hohen Felsblöcken hindurch führten. Wir stiegen auf die Felsen und sprangen, dort wo sie nahe genug beieinander standen, von einem zum Nächsten. Wir deuteten die Anordnungen, die Ausformungen und alles was uns irgendwie mystisch vorkam und verbrachten eine ganze Stunde mit herum fantasieren und hatten dabei mega viel Spaß!

Druidenhain

Um ungefähr in unserem Zeitplan zu bleiben, wollten wir den selben Weg, den wir kamen, wieder zurückgehen. Da wir aber die Gegend ohne Wander-App und orientierungshelfende Hinweisschilder erkundeten, war es dann doch mehr ein ähnlicher Weg.

Druidenhain

Folge dem Blauen Längsbalken

Wir fuhren zurück nach Muggendorf und bogen auf der Bundesstraße Richtung Gößweinstein ab. Von dort waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Felsenstädtchen Pottenstein. Dort fanden wir relativ schnell einen zentral gelegenen Parkplatz. Beim Aussteigen sahen wir bereits direkt über uns auf einem hohen Felsen, die Burg Pottenstein. Dort oben sollte unsere Wandertour beginnen.

Pottenstein

Ein schmaler Wiesenpfad mit naturbelassenen Stufen führte steil nach oben und in meinem Kopf lief der Song „Dieser Weg wird kein leichter sein!“ Doch oben angekommen wurden wir von einem herrlichen Panoramablick belohnt, den wir erstmal eine ganze weile genossen. Danach führte uns unsere Wander-App über eine Lindenallee auf der Rückseite des Felsens wieder runter ins Tal. Wir waren verwundert und prüften nochmal die Angaben der App.

Burg Pottenstein

Eigentlich wollte ich diesen Teil der Wandertour weglassen, weil wir den Weg über die Lindenallee wieder zur Burg zurück hochlaufen mussten. Aber ich nutze das mal als kleinen Cliffhanger, denn auf der Rückseite der Burg führt eine Wandertour an so interessanten Plätzen wie der Sommerrodelbahn, dem Schöngrundsee und der Teufelshöhle vorbei, die wir spontan für unseren nächsten Tripp in die Fränkische Schweiz im kommenden Jahr eingeplant haben.

Pottenstein

Wieder zurück an der Burg Pottenstein folgten wir der „Blauen Längsbalken“ Markierung und gelangten, vorbei an der kleinen Hofmannskapelle, zur Aussichtsplattform „Himmelsleiter“. Nachdem wir den großen Felsen zur Burg Pottenstein bereits zweimal erklommen hatten, ließen wir die 150 Stufen auf das Aussichtsplatteau aus und folgten dem Höhen-Panoramaweg weiter bis zur Elbersberger Kapelle.

Fränkische Schweiz

Von hier aus ging es bergab ins Obere Püttlachtal. Wir überquerten die Püttlach und unsere Wander-App ließ uns der Markierung „Rotes Kreuz“ folgen. Der breite Talweg verlief rechterhand der Püttlach und begeisterte uns durch seine Naturbelassenheit. Der Weg verlief, immer mal wieder ein wenig ansteigend und dann wieder abfallend, vorbei am Kletterfelsen Predigtstuhl, der Freikneippanlage und dem Adamsfelsen bis wir wieder zurück in Pottenstein waren.

Fränkische Schweiz

Da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, spürten wir ein starkes Verlangen nach einer Fränkischen Brotzeit und einem wohlverdienten Abschluss-Seidla Wir fuhren zurück Richtung Forchheim und einer inneren Eingebung folgend, bogen wir in den Ort Streitberg ab und fragten den ersten Einwohner den wir sahen, ob er eine Gaststätte wüsste in der man am späten Nachmittag bereits eine Brotzeit bekäme. Er gab uns den Tipp, ein paar Kilometer weiter nach Störnhof ins Gasthaus Hofmann zu fahren. Und dieser Tipp war absolut super!

Fränkische Schweiz

Als wir das Gasthaus Hofmann betraten, saßen bereits einige Einheimische am Stammtisch und genossen ihr Feierabendbier. Wir wurden freundlich empfangen und nahmen in dem kleinen Gastraum an einem Tisch nahe der Theke platz. Hier in diesem urgemütlichen Gasthof fühlten wir uns sofort wohl und ein Blick in die Speisekarte brachte unsere Augen zum Leuchten. Regionale Gerichte vom Schäufele bis zum Sauerbraten, Bratwürste und die, nicht nur bei Wanderern, beliebte Brotzeitplatte.

Fränkische Schweiz

Mein Bekannter nahm die Brotzeitplatte und ich bestellte 3 Bratwürste mit Sauerkraut und Brot. Als wir unser frisch gezapftes Seidla Bier bekamen erhoben wir unsere Tonkrüge und stießen auf drei wunderschöne Tage in der Fränkischen Schweiz an und darauf, dass unser Kurzurlaub nicht mit dem Abschiedsgruß „Heute Ruhetag“ endete. Darüber lachten wir dann noch einmal herzlich und mit reichlich guter Laune fuhren wir etwas später bestens erholt zurück nach Würzburg.

Pottenstein

Bierwandern in der Rhön

Ein paar Wochen später traf ich mich mit Bekannten in Karlstadt im Gasthaus „Zum Fehmelbauer“ um in urgemütlich fränkischer Atmosphäre bei einem Schäufele, das mich an meine Alte Heimat denken ließ, von meiner Bierwander-Tour in der Fränkischen Schweiz zu erzählen.

Meine Bekannten waren begeistert und einige zeigten Interesse daran, im kommenden Jahr mitzukommen. Und während ich von den leckeren Biersorten sprach, schaltete sich ein Bekannter ein und erzählte uns von zwei Jungs, die ab dem kommenden Jahr – also ab 2020Bierwanderungen in der Rhön anbieten. Das wäre für uns natürlich eine tolle Alternative und eventuell auch ein tolles Geburtstagsgeschenk für…. (Anfang verpasst?)