Tourdaten: Dauer: 3,0 Stunden Länge: 10,7 Kilometer Tourenart: Rundtour Wegweisung: „Traumrunde Wiesenbronn" mit dem roten Kringel
Am Fuße des Schwanbergs, im unterfränkischen Landkreis Kitzingen, liegt der Winzerort Wiesenbronn, umgeben von Wäldern, Weinbergen und Feldern. Hier, inmitten schmucker Häuser und gepflegter Gärten, ist in der Ortsmitte am Parkplatz Seegarten der Ausgangspunkt unserer „TraumRunde“ Wandertour.
Wir laufen zunächst in südliche Richtung an einigen Bauern- und Winzerhöfen vorbei, bevor wir an einem unscheinbaren Backsteinhaus mit der Infotafel Die Eich halt machen. Auf der Tafel lesen wir, dass hier bis ins Jahr 1928 der Rauminhalt von Büttnerprodukten (Fässer, Eimer) überprüft wurde.
Wir werden neugierig und finden seitlich am Haus den Eingang. Im Inneren des offenen Gebäudes entdecken wir eine alte Weinpresse, Weinfässer und eine alte Butte aus Holz. An der Wand sind alte Zeichnungen von ausgestorbenen Berufsbildern wie dem Schröter oder dem Eicher und Tafeln zur Geschichte der Alten Eich. Wir sind begeistert und wären doch beinahe daran vorbeigelaufen.
Quizfrage:
Warum nennt man Wiesenbronn eigentlich die „Rotweininsel im Steigerwald“?
Die Lösung findet ihr am Ende des Beitrags!
Wir laufen dorfauswärts am Wiesbach entlang, naschen von den Zwetschgenbäumen am Wegrand und erreichen nach kurzem den idyllischen Koboldsee. Hier finden sich mehrere Sitzgelegenheiten und ein Grillplatz. In unmittelbarer Nähe der Grillstelle hat man die Möglichkeit über die „Abkürzung TraumRunde“ einen Abstecher auf den Geisberg zum „Wein-Kunst-Weg“ bzw. zum Gipfelkreuz am Weinlabyrinth zu machen, was wir aber an anderer Stelle des Weges geplant haben.
Zum Wiesenbronner Steinbruch
Bis zum Erreichen des Waldes führt der Weg an Weinbergen und mit Gebüschen und Baumreihen durchzogenen landwirtschaftlichen Flächen vorbei. Wir genießen den herrlichen Blick über die offene Landschaft und die hervorragende Qualität der verschiedenen Traubensorten.
Der Weg durch den Wald ist bis zur Hütte am Steinbruch leicht ansteigend und wird dann bis zum Steinbruch knackig steil. Der Steinbruch selbst befindet sich abseits des Weges in einer kleinen Schlucht, die von mächtigen Steinblöcken begrenzt wird. In der Mitte des Steinbruchs steht eine alte Kipplohre, die früher zum Transport von Schüttgut verwendet wurde.
Kurz nach dem Steinbruch biegt der Weg links auf einen Kammweg ab und wir wandern in nord-östlicher Richtung auf Castell zu. Als wir den Waldrand erreichen, führt die TraumRunde entlang der Weinberge und wir genießen den Blick auf den Schlossberg mit den Resten der ehemaligen Casteller Burg.
Bevor der Weg nach links, bergab durch die Weinberge führt, folgen wir dem Kammweg noch 200 Meter bis zum Casteller Grillplatz, der mich mit seinen kreisförmig angeordneten Steinbrocken an einen aus Urzeiten stammenden Feuerplatz erinnert. Von hier aus hat man den schönsten Blick ins Tal auf die Orte Castell und Abtswind und einen Fernblick vom Steigerwaldrand bis zum Zabelstein.
Die Abkürzung
Wieder zurück auf der TraumRunde laufen wir ein kurzes Stück durch die Weinberge und erreichen den Gottesgraben, welcher auch die Grenze zwischen Castell und Wiesenbronn darstellt. Wir wandern am Graben entlang, bis der Wald linkerhand endet. Gleich darauf führt eine kleine Brücke über den Gottesgraben und wir erreichen eine stark landwirtschaftlich geprägte Ebene.
Während wir, bei immer noch grauem und wolkenbehangenem Himmel, an vollständig abgeernteten Feldern vorbeilaufen, kommt bei uns nur bedingt Begeisterung für die Schönheit dieses Streckenabschnitts auf. Als wir nach wenigen hundert Metern auf die „Abkürzung der TraumRunde“ über den Geisberg treffen, beschließen wir spontan hier abzukürzen und stattdessen auf dem Wein-Kunst-Weg nach Wiesenbronn zurückzulaufen.
Anmerkung: den verpassten Streckenabschnitt werden wir im Frühsommer, wenn die Felder nicht mehr so kahl sind, bei hoffentlich schönem Wetter, laufen.
Nach einem kurzen Anstieg, vorbei am Kunstobjekt „Harmonie des Herzens“ erreichen wir die ebene Fläche des Geisbergs. Hier haben sich die Winzer mit dem Weinlabyrinth etwas ganz besonderes einfallen lassen.
Das Labyrinth, das in seiner Linienführung dem berühmten „Chartres Labyrinth“ folgt, ist aus 1320 Rebstöcken angelegt und hat einen Durchmesser von über 50 Metern. Und weil die Trauben mittlerweile alle reif sind, können wir unter 10 verschiedenen, meist kernlosen Rebsorten wählen, die alle sehr schmackhaft sind.
Nach dem spaßigen Nasch-Abenteuer im Labyrinth gönnen wir uns eine Erholungspause an einem der umstehenden Sitzgruppen und genießen unsere mitgebrachte Brotzeit.
Frisch gestärkt treten wir den Rückweg nach Wiesenbronn an. Mit traumhaft schönen Aussichten auf die Vielfalt der Natur, laufen wir durch die Weinberge und bewundern die die Kunstwerke die unter dem Motto „WeinKunst – Der Weg zu Wein und Genuss“ hier aufgestellt wurden.
Wieder zurück in Wiesenbronn finden wir einen freien Platz im „Schoppenhöfla“ der Steinberger Häckerstube. Hier lassen wir den herrlichen Tag mit einer Häckerplatte, einer Portion Gerupfter und einem Wein aus traditionellem Ausbau ausklingen.
Auflösung der Quizfrage:
Der Name „Rotweininsel im Steigerwald“ geht zurück auf das Jahr 1945. Wiesenbronn
war damals der erste Ort im Kitzinger Weinland, in dem wieder Rotwein in größerem Stil angebaut wurde. Und weil Wiesenbronn damals von einem „Meer“ an Weißweinproduzenten umgeben war, nannte man den Ort die „Rotweininsel im Steigerwald“.
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